Nicht zu fassen ...

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BLACKBOX

Der etwas andere Monatsrückblick von Stephan Paetow

Der Flötenspieler von Bellevue

■ Man hat Präsidenten verspottet (Lübke), man hat ungläubig die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen (Wulff), man hat einen waschechten Pfaffen (Gauck) ertragen, einen komischen Heiligen (Rau), einen sogar zum Heiligen ernannt (von Weizsäcker), man hat alle mehr oder weniger wohlwollend als Frühstücksdirektoren zur Kenntnis genommen, aber

Frank-Walter Steinmeier ist ein besonderes Kaliber. Keine Ge legenheit lässt der Spezialdemokrat verstreichen, das Volk zu spalten. Er nennt Parteien, die seiner SPD gefährlich werden, „Rattenfänger“, und deren Millionen Wähler wären demnach „Unmündige“, die ihnen wie die Kinder von Hameln hinterherlaufen. Offenbar sind Spezialdemokraten nicht präsidiabel.

■ Im Sommer schien Friedrich Merz es endlich begriffen zu haben: Die Grünen sind an allem schuld und damit folgerichtig der „Hauptgegner“.Für Grün wiederum war Merz mal „rechts“, mal „rassistisch“, und damit sind beide bei ihresgleichen gut gefahren, die Merz-Union sogar in den Umfragen. Und nun ist Schwarz-Grün für Wendelin Merz eine offizielle Regierungsoption.

■ Wenn Sie sich wundern sollten – Markus Söders diesbezügliche Attacken sind der neuen Arbeitsteilung bei der Union geschuldet. Söder verspricht den Wählern „Nie mit den Grünen“ und führt die Minderleister permanent vor, während Homeland-NRW-Wüst schon mal andeutet, „Schwarz-Grün hat viel Potenzial“. Und Fritze Merz bastelt bereits an einem schwarz-grünen Kabinett.

■ Liebe Wählende, die Liberalen würden sich über zwei Prozent bei der EU-Wahl für ihre „Lady Helmchen“ Marie-Agnes Strack-Zimmermann freuen. Die würden nämlich reichen zur Überwindung der Prozenthürde, damit es nicht später im Homeland NRW und im Bund für die FDP heißt: „Gute Nacht, Marie …“ Da brauchen sie nämlich bei den Wahlen mindestens fünf Prozent.

Chef Olaf musste wieder in die USA reisen, weil da doch einiges zu klären ist. Zum Beispiel, ob wir jetzt, da das US-Parlament die Finanzierung der Ukraine aus guten Gründen gestoppt hat, den gesamten Ausfall übernehmen müssen, und ob wir auch in Raten zahlen können. Hoffentlich gab’s die Anweisungen schriftlich, denn mit Olaf und Joe trafen gleich zwei Vergessliche aufeinander, wobei der eine nur vergisst, was nicht mehr zu ändern ist, der andere hingegen komplett gedankenverloren durch Raum und Zeit irrt.

■ Mit Dorothee Feller, CDU, hat eine „erfahrene, besonnene Verwaltungsjuristin, die auch mit der beamtenrechtlichen Neutralitätspflicht vertraut ist“ („FAZ“), das Amt der NRW-Bildungsministerin inne. Aber wo Pädagogik regiert, muss das Recht schweigen: Feller ermunterte „Lehrkräfte ausdrücklich, an Demonstrationen für unsere lebendige Demokratie teilzuneh

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