Der Marsch durch die Definitionen

2 min lesen

SPRACHMACHT

Das Wort „rechts“ ist von den Linken als schwammiger Schmuddelbegriff durchgesetzt worden. Die Linke hat mit dieser simplen Diskursbestimmung erreicht, dass jede Opposition zu „links“ von vornherein illegitim erscheint. Die Bauern machen ihnen nun einen Strich durch die Rechnung

Mit der Ablösung von Hans-Georg Maaßen als Chef des Verfassungsschutzes hat die 68er-Bewegung den „Marsch durch die Institutionen“ erfolgreich abgeschlossen. Gleichzeitig hat sie einen „Marsch durch die Definitionen“ durchgeführt, der ebenso tiefgreifend unser Land verändert hat.

Paradebeispiel für diese links-totalitäre Sprachmacht ist das Wort „rechts“. „Rechts“ ist von Linken als schwammiger Schmuddelbegriff durchgesetzt worden, mit dessen Hilfe Politiker wie Helmut Schmidt, Friedrich Merz, Gerhard Papke, Alice Weidel und Björn Höcke alle in den gleichen Sack gesteckt werden können, um dann auf sie draufzuhauen.

Mit der linken Definitionsmacht über das Wort „rechts“ wird zugleich das Koordinatensystem bestimmt, mit dem jede politische Diskussion in unserem Land beherrscht wird: Die binäre Unterteilung von „links“ und „rechts“ wird als dominanter Unterscheidungsfaktor für das breite Spektrum politischer Meinungen festgezurrt. Dahinter verblassen alle anderen wichtigen und notwendigen Differenzierungen.

Einzig „links“ ist legitim; „rechts“ ist illegitim. Die Linke hat mit dieser simplen Diskursbestimmung erreicht, dass jede Opposition zu „links“ von vornherein illegitim ist. Echte Demokratie lebt aber von der Anerkennung der Opposition. Da Linke mit ihrer kulturhegemonialen Definitionsmacht sich selbst als „demokratisch“ definieren, fällt nur wenigen auf, dass die Demokratie im Namen der Demokratie autoritär unterwandert wurde.

Nun protestieren Bauern gegen eine „linke“ Regierung. In der Logik der Linken heißt das: Protest gegen „links“ kann nicht „links“ sein, kann nur „rechts“ sein, kann nur illegitim sein. In den Reden von Faeser, Habeck, Lindner und Steinmeier kommt genau dies zum Ausdruck: Die Bauernproteste seien eine Gefahr für unsere Demokratie, und die Bauern hätten sich verrannt und sollten umkehren. Gefangen in ihrem linken Koordinatensystem, können die meisten Politiker gar nicht mehr anders denken und reden.

Auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk denkt in diesem simplen Schwarz-Weiß-Schema: Da heißt es beim NDR: „Bauernproteste: Konfliktforscher befürchtet eine Verschiebung nach rechts“. Logisch. Der NDR im Bann der linken Definitionsmacht kann nicht melden: „Bauernproteste: Konfliktforscher freut sich über eine Verschiebung nach rechts“.

In einem „Tagesschau“-Interview wird der Bauernverbandspräsident gefragt, ob die Bauern von rechts unterwandert werden. Der Bauernpräsident erkennt unausge

Dieser Artikel ist erschienen in...