Verschweigen, verdrängen, verschleiern

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ISLAM

Verzweiflung und Ratlosigkeit in Frankreich und Schweden, große Ernüchterung in Großbritannien. Nur in Deutschland will man nicht aufwachen. Neben den vielen vorbildlich integrierten Muslimen existiert eine wachsende Parallelgesellschaft. Die Tabuisierung der Probleme verschlimmert diese nur

Islamkolleg in Osnabrück. Dort begann 2021 die Ausbildung von Imamen. Die Bundesregierung will deren „Import“ unterbinden
FOTO: INA FASSBENDER/AFP VIA GETTY IMAGES

Der Islam verändert Europa. In manchen Ländern ist der dramatische Wandel schon jetzt greifbar – ebenso wie die Hilflosigkeit der Politik. Immer mehr Bürger erkennen, dass Politik, Medien, Kultur und Wissenschaft die Probleme mit der wachsenden Zahl von Muslimen weitgehend tabuisiert haben.

Beliebtes Thema war und ist höchstens das angebliche „Versagen“ von Staat und Gesellschaft bei der Integration der Muslime. Politiker, Wissenschaftler oder Filmemacher widmen sich mit Leidenschaft und Pathos dem aus ihrer Sicht schweren Schicksal der vielen Millionen Einwanderer aus der islamischen Welt, die unter Diskriminierung und Ausgrenzung litten.

Mit dem wahnwitzigen Vorwurf der „Islamophobie“, eines religionsspezifischen „Rassismus“, wird der generelle, analytische Blick auf Bedeutung und Folgen der rasch wachsenden islamischen Minderheit weitgehend verhindert. Dabei hat sich der Alltag schon heute in Schulen und Krankenhäusern, in Gefängnissen und im öffentlichen Raum vielerorts gravierend verändert. Auch Deutschland drohen heftige Konflikte und unruhige Zeiten.

Nach Wahlerfolgen rechter und anderer migrationskritischer Parteien in Skandinavien, Italien und den Niederlanden steht Europa vor einem weiteren Rechtsruck. Die EU-Umfrageplattform Europe Elects prognostiziert für die Wahlen zum Europaparlament im Juni Erfolge vor allem rechtskonservativer Parteien. Eine Erklärung dafür ist sicher die wachsende Sorge vieler Menschen, die in ihrem Alltag die problematischen Folgen einer stetig wachsenden muslimischen Minderheit erfahren. Die Furcht vor einer gravierend verdüsterten Zukunft nimmt in vielen Staaten Europas zu. Denn auch wenn sich zwei Drittel der Muslime problemlos, teilweise sogar vorbildlich und sehr bereichernd in ihre neuen Heimatländer integrieren, genügt der Rest, um die Demokratie und das friedliche und freie Zusammenleben in der Gesellschaft zu gefährden oder gar zu sabotieren.

Prognosen über die Zukunft sind stets mit Vorsicht zu genießen. Selten wurde das so deutlich wie Ende der 1980er nach dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums. Der Politologe Francis Fuku-yama täuschte sich gewaltig, als er „das Ende der Geschichte“ ankündigte, weil sich nun die ganze Welt auf dem Weg zu Demokratie und Kapitalismus befinde. Gleichwohl dürfte das Diktum „den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs no

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