Nicht zu fassen ...

3 min lesen

BLACKBOX

Der etwas andere Monatsrückblick von Stephan Paetow

Falscher Mann am falschen Ort

■ Hochwasser war einst die Politiker-Profilierungsmöglichkeit schlechthin. Unvergessen Helmut Schmidt-Hamburg, der 1962 entschlossen das Militär zu Hilfe rief. Oder Hallodri Schröder, der 2002 Zuversicht verbreitend durch Sachsen gummistiefelte. Seit der Ahrtalkatastrophe aber, bei der sich unsere politische Verantwortungsgemeinschaft ein Stelldichein gab und von feixend bis Plattitüden vortragend einen denkbar schlechten Eindruck hinterließ, haben Unwetterfolgen als Politwerbeveranstaltung verloren. Wenigstens verstärken noch Feuerwehren marode Deiche, dichten Ufer ab, Helfer helfen. Derweil kochen Grüne ihr Klima-Tütensüppchen und Chef Olaf gibt die traurige Figur.

■ Im übertragenen Sinne steht uns allen das Wasser bis zum Hals. Rentner wühlen im Müll, wir zählen fast 300 000 Obdachlose (bei gleichzeitigem Asylzuzug in ähnlicher Höhe), und was sagt unser Genosse Präsident Frank-Walter unterm Weihnachtsbaum? „Deutschland ist und bleibt ein gutes Land.“ Trost: Noch dreimal weghören, dann haben wir’s geschafft, und seine Amtszeit ist abgelaufen.

■ Offenbar ist in der gesamten SPD (380 000 Mitglieder) der etwas neben der Spur laufende Sigmar Gabriel aus Goslar (plötzlich Professor) einer der wenigen Spezialdemokraten, der erkennt, dass „vieles schief“ läuft, und er ermahnt die Genossen: „Die Menschen sind nicht blind und sehen, dass wir in weiten Bereichen versagen.“ Aber, aber, Genosse: „Wir“ versagen nicht, „wir“ zahlen nur.

■ Wenn Faeser und Baerbock das neue Gemeinsame Europäische Asylsystem loben, kann die Reform kaum im Sinne Deutschlands sein. CDU-Mann Alexander Throm fasst den Kokolores denn auch mit den passenden Worten zusammen: „Es wird Jahre dauern, bis klar ist, ob die geplante Reform überhaupt etwas ändert und ob das neue Verteilungsverfahren Deutschland wirklich entlastet.“

■ Demokratie ist ja schön und gut, entnehmen wir den Worten von Thüringens Innenminister Georg Maier – SPD-Feigenblatt in Bodo Ramelows SED-Regierung unter besonderer CDU-Duldung –, aber was, wenn die Bürger falsch wählen? „Wir müssen die Verfassung wetterfest machen“, so der um Amt und Würden fürchtende Genosse. Und das heißt auf Deutsch übersetzt, auf jeden Fall diesen Höcke als Ministerpräsidenten zu verhindern, auch wenn die AfD, wie zu erwarten steht, stärkste Kraft bei den Wahlen im Herbst wird.

■ Weil die Verteufelung der AfD durch unsere politische Verantwortungsgemeinschaft nicht mehr die gewünschte Wirkung aufs Wahlvolk zeigt, raunt die „Süddeutsche Zeitung“, Dr. Alice Weidel solle ihre Doktorarbeit schludrig verfasst haben, so wie Annalena Baerbock ihr Buch. Der Hamburger Professor Stefan Homburg, bei dem Weidel abgeschrieben haben soll, dazu lakonisch: „T

Dieser Artikel ist erschienen in...