TAUCHEN
14 July 2020
Halbzeit – was jetzt? Vor Ihnen liegt die siebte Ausgabe dieses außergewöhnlichen und in vielerlei Hinsicht leider auch katastrophalen Jahres. Der Rückblick auf die erste Jahreshälfte ist an dieser Stelle überflüssig, weil jedem bekannt. Viel wichtiger ist der Blick nach vorn. Und genau dieser fällt seit Wochen sehr schwer. Gerade im Hinblick auf den Tauchtourismus bleibt mit dem Stand des heutigen Tages (29.06.20) nur eine Blickrichtung: die in die heimischen Gewässer. Mittlerweile habe auch ich mein erstes Dutzend Tauchgänge in der Leipziger Seenlandschaft absolviert und freue mich, in den kommenden Tagen endlich auch einen der berühmtesten deutschen Tauchseen erstmals zu betauchen – Hemmoor lockt. So wie ich, tun es derzeit sehr viele Stickstoff-Junkies: man weicht in heimische Gewässer aus. Der Begriff des Heimattauchens schwirrt mir dabei schon die ganze Zeit durch den Kopf. Würde man mich allerdings fragen, was für mich Heimattauchen wäre, dann wären es die Fluten des Roten Meeres, die leider gerade ferner liegen, als beispielsweise Tauchgänge auf den Malediven. Von meinen weit über tausend Tauchgängen habe ich mindestens ein Drittel im Roten Meer gemacht, genossen und geliebt. So muss ich an dieser Stelle zugeben, dass ich extrem Heimweh habe. Und das wirklich traurige an dieser Tatsache ist die Ungewissheit, ob und wann das Reisen ans Rote Meer wieder möglich sein wird. Während europaweit gereist und getaucht werden darf, wartet gerade Ägypten darauf endlich wieder Touristen begrüßen zu dürfen. Und gerade Ägypten hat uns Touristen und Taucher dringend nötig, wie es die Tauchschulen auf den folgenden Seiten berichten. Aber nicht nur Ägypten wartet. Die ganze Welt ist in wirtschaftlicher und touristischer Hinsicht erstarrt. Derzeit scheint mir Europa als das kleine gallische Dorf umgeben vom Corona-Reich. Auch wenn es bei uns (noch) keinen Zaubertrank gibt, gehören wir zu den Glücklichen, die es weit weniger schlimm erwischt hat. Viele Leser, Bekannte und Freunde sind dennoch verängstigt, sehen von Fernreisen in den kommenden Monaten ab, wie unsere kleine Facebook-Umfrage ergab. Verständlich und nachvollziehbar. Und die Alternative? Wie wäre es mit einer »Tauchweiterbildung« in der Tauchschule ums Eck? So sind Sie fit, wenn es wieder losgeht. Oder Sie machen einen Trockikurs und tauchen wider jedem Vorsatzes auch mal im See ums Eck? Wir jedenfalls stellen uns auf die neuen Bedürfnisse und Gegebenheiten ein und bieten Ihnen neben exotischen Fernreisen auch mehrere Ziele in der Heimat, bei unseren Alpennachbarn und im europäischen Ausland an. Oder würden Sie lieber mehr über Fernziele für die Zeit nach den Corona-Beschränkungen lesen? Lassen Sie es mich gern wissen: a.kassler@unterwasser.de. Und nun blättern Sie gern weiter, es ist Zeit zum Abtauchen auch wenn nur im Gedanken. Oder machen Sie es wie ich: ab in den nächsten See und dieser nervenden Corona-Zeit einfach davonschweben.
...Mehr lesen