TAUCHEN
9 June 2020

Schnee von gestern sind diese Zeilen genau jetzt, wenn Sie sie lesen. Heute ist der 25. Mai und die folgenden zwei Wochen werden grundlegende Veränderungen im Bezug auf europäische und wohl auch weltweite Reisebeschränkungen mit sich bringen – hoffentlich. Der Flickenteppich uneinheitlicher Entscheidungen auch und gerade in Deutschland und Europa macht es ungemein schwer, Ihnen an dieser Stelle mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und dabei vor allem auch aktuell zu bleiben. Für dieses Aktualität nutzen wir unsere Socialmedia-Kanäle von Facebook über Youtube und natürlich unsere Webseite, schaue Sie doch mal vorbei. Vorbeischauen wäre mir physischer Natur auch lieber als auf digitale Kanäle zurückgreifen oder verweisen zu müssen. Vorbeischauen an Seen, Riffen, Meeren, bei guten Freunden, die überall auf der Welt verstreut sind. Wie so etwas aussehen könnte, zeigt uns die Regierung der Malediven Mitte Mai, als sie einen Entwurf für eine schnelle Öffnung für Touristen ausarbeiteten. Wohlgemerkt für die besonders wohlhabenden unter den Touristen. »Eingtrittsgelder für Reiche« könnte man die Ideen zusammenfassen. Im Detail finden Sie im Service-Teil die Idee. »Gut, es passiert endlich was«, lautete der O-Ton von Veranstaltern und Protagonisten vor Ort. »Haltet den Ball flach, derlei Vorschläge werden nie für den normalen Touristen gelten«, entwarnte man. Und tatsächlich war das Eintrittsgeld wenige Tage später wieder vom Tisch. Kein Grund also, die Malediven zu verurteilen und dieses Jahr nicht mehr besuchen zu wollen. Ich habe in diesen verrückten Wochen gelernt, erst Mal abzuwarten, bevor ich reagiere. Das gilt für die kleinen Dinge des Alltags, wie die liebenswerten Launen meines anderthalbjährigen Sohnes, über die sich täglich verändernden beruflichen Herausforderungen bis hin zum derzeitigen Corona-Wirrwarr. Aber in einem Punkt ist meine Geduld jetzt am Ende: ich muss endlich wieder unter Wasser. In den nächsten Tagen ist es soweit, komme was wolle. Einen kleinen Vorgeschmack aufs Tauchen konnte ich mir beim Besuch des Tauchsport-Fachhändlers Atlantis Berlin holen. Dort wurden schon wieder fleissig Flaschen gefüllt. Und es wurden mehr Trockis verkauft als im Vorjahr. Damit bestätigt sich ein Trend, dem wir in diesem Jahr notgedrungener Maßen nicht entgehen können. Wir tauchen in kühleren Gewässern, zuhause, in Österreich und am Mittelmeer. Und es wird voller an und in Deutschlands Tauchgewässern. Passend dazu haben wir Ihnen in dieser Ausgabe 24 Seen herausgesucht, die der ein oder andere von Ihnen noch nicht kennt – als Ausweichspots sozusagen, wenn es »an den üblichen Verdächtigen« zu voll werden sollte. An dieser Stelle möchte ich mahnend den Finger heben: gehen Sie es bitte langsam an. »Von Null Tauchen seite Monaten auf Tiefe in Kaltwasser« – bitte nicht. Passend dazu die gerade in Corona-Zeiten dringende Frage: ist Ihr Tauchtauglichkeits-Attest noch aktuell? So, genug von mir. Viel Spaß auf den folgenden Seiten, beim Tauchem vor der eigenen Haustür oder beim Warten auf das Go für den weltweiten Neustart, der hoffentlich bald kommt. Und drücken Sie uns allen die Daumen, dass diese tauch- und reisefreien Zeiten sehr bald Schnee von gestern sind.

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