TAUCHEN
18 February 2020

Gleich zwei Premieren gab es im vergangenen Monat: die erste InterDive-Messe in Frankfurt und die boot-Messe Düsseldorf in – für die Tauchbranche – neuen Gefilden. Beide Messen hatten aus unserer Sicht mit Problemen zu kämpfen. Die eine mit Gigantismus, die andere mit Minimalismus. Beiden gemein sind die Erfolgsbekundungen durch die jeweiligen Aussteller. Fragt man mich nach meiner ganz persönlichen Meinung, so muss ich der InterDive in Frankfurt zugestehen, dass wesentlich mehr Besucher kamen als ich erwartet hatte. Dafür waren aber auch weniger Aussteller als angekündigt anzutreffen. »Die Qualität« der Messebesucher in Frankfurt war »sehr gut«, so hörte man immer wieder. Will heißen: Statt nur zu schauen wurde konsumiert und konkret nachgefragt. Ein Hören-Sagen, das ich an dieser Stelle bestätigen kann und muss. Dass es dennoch viel Verbesserungspotential hinsichtlich der Bandbreite der Aussteller und der Öffnungszeiten gibt, dessen ist sich ganz offenkundig auch der Initiator dieser Messe bewusst. Mein Fazit für Frankfurt: Die Premiere der InterDive ist nicht ins Wasser gefallen. Was allen Ausstellern, die in Lauerstellung lagen und nicht nach Frankfurt kamen, nun zusätzliches Kopfzerbrechen hinsichtlich der Planung für das kommende Jahr bereiten dürfte. Für die, die vor Ort waren, stand schon vor Messeschluss fest: »Wir sind 2021 wieder in Frankfurt«. Nun zur boot in Düsseldorf. Aus meiner Perspektive, die ich mir in 15 Jahren als ausstellender Teilnehmer bilden konnte, wurden hier die Hausaufgaben leider nicht richtig gemacht. Während die halbe Halle 11 mit Teppich- und Jacuzzi-Händlern zugestellt war, fanden sich in Halle 13 Aussteller der Tauchbranche zwischen Segel- und Yacht-Touristikern wieder. Dazwischen lag die Halle 12, in der es vor allem an den Wochenenden auffiel, dass die Gänge viel zu eng und die Klimaanlage völlig falsch konzipiert waren. Wem nützt es, wenn die schiere Masse an Besuchern zwar generiert wurde, sich aber keiner am Stand informieren konnte, weil man mit der Menschenmenge weitergetragen wurde? Bunt zusammengewürfelt und unstrukturiert: so mein Eindruck nach dem ersten Messerundgang, der sich auch nach zehn Tagen nicht änderte. Völliges Unverständnis rief bei mir zudem das Konzept der »Water Pixel World«-Bühne hervor. Vielmehr waren es zwei Bühnen, die sich gegenseitig die Zuschauer wegnahmen und auch noch übert.nten. Schade, da sowohl die Vorträge auf der großen Bühne als auch die Gespräche und Vorträge von »Behind the Mask« hochklassig waren und ein gemeinsames Publikum verdient hätten. Mein Fazit zur Premiere in den neuen Hallen fällt daher geteilt aus: In puncto Besucherattraktionen bekommt die »neue (Taucher-)boot« von mir volle Punktzahl. Im Hinblick auf Umsetzung und Durchdachtheit muss für 2021 definitiv nachgebessert werden. Auf unserem Youtube-Kanal und unserer Facebook-Seite gibt es Szenen beider Messen, werfen Sie einen Blick drauf. Doch nun genug zum »Messefieber« und viel Spaß auf den folgenden Seiten.

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