TAUCHEN
12 November 2019

Erwartungen In dieser Ausgabe werden Sie einen Bericht über meine letzte Reise finden. Ich durfte Leser auf einem Tauchsafari-Trip ans Rote Meer begleiten und gleichzeitig auch das Boot inspizieren. Meine Erwartungen waren hoch. Immerhin war es das neueste und größte Liveaboard. Die Erwartungen der Gäste waren sogar noch höher. Denn ein Großteil von ihnen gehörte zu den Wiederholungstätern, was Tauchsafaris im Roten Meer angeht. Allerdings hakte es beim Boot hier und da, und man merkte, dass es beim Bau dann doch schneller gehen musste, als es geplant war. Kein Zweifel, das ist Nörgeln auf hohem Niveau. Aber es ist wie immer: Das, was nicht passt, bleibt allzu oft in Erinnerung. Die schönen Dinge verblassen. Als Autor eines solchen Berichts hat man es dann schwer. Einerseits muss man ehrlich bleiben. Andererseits muss man aber auch relativieren, da man ja die eigenen Erwartungen nicht als Maßstab nehmen sollte. Und man muss nachfragen und nachhaken. Auf Dinge aufmerksam machen, um einzuräumen, dass diese verbessert werden können. So entsteht am Ende ein Gesamtbild und eine Geschichte, die alle Parteien zufriedenstellt. Am meisten haben dann Sie als Leser und zukünftiger Gast etwas von dieser »Recherche«. So funktioniert es bei meinen Geschichten und sollte auch bei den Berichten meiner Kollegen der Fall sein. Soweit zu diesem kleinen Blick hinter die Kulissen. Nun wieder zu ganz offensichtlichen Dingen, die mich im vergangenen Monat beschäftigt haben. Norwegen hat weniger (Zwerg-)Wale gefangen als geplant – meiner Meinung nach ist jeder gefangene Wal einer zu viel. Ich will und werde nicht verstehen, wie ein so fortschrittliches Land in diesem Punkt so rückständig sein kann. Fortschrittliches gab es bei der Walforschung nachzulesen: Satelliten helfen in Zukunft, abseits der Zivilisation gestrandete Wale zu lokalisieren. So will man dem noch immer ungeklärten Phänomen der teilweise massenhaften Walstrandungen auf die Schliche kommen. Gab es Schlagzeilen, die Sie im Zusammenhang mit unserem Hobby besonders beeindruckt haben? Dann schreiben Sie mir (a.kassler@unterwasser.de). An dieser Stelle kommen wir nun zur vorliegenden Ausgabe. Hier haben wir uns ein wenig an der Jahreszeit orientiert. Eistauchen (ab Seite 32) und Flossen für Trockentauchanzüge (ab Seite 54) sind die offensichtlichen Boten des nahenden Winters. Aber wir Taucher neigen ja auch dazu, warme Gefilde aufzusuchen. Und wenn Sie jetzt im Flieger oder am tropischen Strand sitzen, dann finden Sie vielleicht auch die eine oder andere Reise-Idee für das kommende Jahr. Ich hoffe, wir haben mit unserem bunten Mix wieder Ihren Geschmack getroffen. Und wünsche Ihnen bis zur kommenden Ausgabe Gut Luft!

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