TAUCHEN
12 February 2019

Jetzt sind Sie gefragt! Vor wenigen Tagen schloss die boot-Messe in Düsseldorf zum 50. Mal ihre Tore. Neun Tage Messe gingen zu Ende. Wie immer mit vielen Gesprächen, neuen Produkten, neuen Zielen, Gerüchten und Ideen. Die Stimmung war gut, sowohl unter den Ausstellern als auch unter den Besuchern. Es gab keine wirklichen Krisen zu überwinden, weder im Segment der Reise noch seitens der Hersteller. Und dennoch gab es in diesem Jahr ein Thema, das tatsächlich alle mit etwas größerer Sorge betrachteten: den Zustand unserer Meere und der Umwelt. Auch wenn es weltweit gerade »schick« zu sein scheint, sich dieses Themas anzunehmen, so merkte man, dass es in Halle 3 (der Taucherhalle) nicht darum ging, bei einem Trend dabei zu sein. Hier will man wirklich etwas tun. Handeln, und zwar sofort. Die Zeiten, in denen es hieß »Warten wir mal ab, ob die anderen etwas machen«, scheinen zum Glück vorbei. An dieser Stelle möchte ich ins Detail gehen und zwei konkrete Protagonisten ins Spiel bringen, mit denen wir auch in den kommenden Monaten etwas bewegen werden. Da ist zum einen Scubapro, die mit konkreten Veränderungen beim Verpackungsmaterial in die Offensive gehen. Und Atlantis Berlin, wo wir gemeinsam ein Testprojekt starten werden. Die Testobjekte sind Sie, liebe Leser, Taucher, Endverbraucher. Gemeinsam wollen wir testen, wie die Kundschaft darauf reagiert, wenn man Verpackungsmaterial einfach komplett weglässt – mit allen Konsequenzen. Denn das ist der derzeit einzige Weg, aus der Misere um den Verpackungsmüll herauszukommen. Wirkliche Alternativen, wie Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen einzusetzen oder biologisch abbaubares Material zu benutzen, sind in Wahrheit keine Alternativen und bringen im Detail wieder andere Probleme mit sich. Am Ende bestimmen nur Sie als Käufer, ob dieser Weg funktioniert. Sind Sie bereit für den Schutz unseres »Spielplatzes« auch Kompromisse einzugehen und den neuen Schnorchel vielleicht ohne Verpackung zu kaufen oder auf eine stylische aber völlig sinnlose Verpackung des Atemreglers zu verzichten? Vielleicht auch eine kleine Staubschicht auf den neuen, nicht in großen Tüten verpackten Flossen im Tauchshop zu akzeptieren? Wofür es sich lohnt, diese Kompromisse einzugehen, sehen Sie dann auf den folgenden Seiten dieser Ausgabe. Wir haben uns eines der schönsten aber auch gefährdetsten Tauchgebiete herausgesucht: die Inselwelt der Philippinen. Leider nicht nur ein Hotspot für riesigen Artenreichtum, sondern auch eine der Regionen, die ein Müll- und Umweltproblem haben. Was wir, was Sie dagegen tun können? Reisen Sie hin, unterstützen Sie Initiativen vor Ort, klären Sie auf und »heben Sie auf«, was nicht dahin gehört. Denn was rauskommt, wenn »wir warten und schauen, was die anderen machen«, wissen wir ja nun. Ich freue mich, zu erfahren, was Sie darüber denken! Schreiben Sie mir: redaktion@unterwasser.de Ihr Alexander Kaßler Chefredakteur Unterwasser P.S.: Bitte lassen Sie mich wissen, wie Ihnen unser Heft gefällt, was Sie vermissen oder gern anders hätten – redaktion@unterwasser.de

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