TAUCHEN
13 November 2018
Die Zwickmühle des guten Gewissens Im Diesel-Mietwagen sitzend, höre ich bei sportlicher Geschwindigkeit einem Professor im Radio zu, der gerade gefragt wurde, wohin der stetig wachsende Konsum aller Art hinführt und ob es das wirklich braucht. Seiner Meinung nach rasen wir auf die schwer wieder rückgängig zu machende Totalvermüllung unseres Lebensraumes und somit unsere eigene Vergiftung zu. Als er dann noch den CO2-Fußabdruck ins Spiel brachte, meldete sich mein Gewissen, nahm den Druck aufs Gaspedal zurück und erinnerte mich daran, dass der McDonalds-Kaffeebecher eigentlich das erste sein sollte, worauf ich heute verzichten wollte. »Die Generation, die bewusst Müll vermeidet, ist leider auch die Generation, die schnell mal nach Asien fliegt, Freunde besuchen, Energie auftanken. Und so kommt es am Ende, dass derjenige mit dem Stück Steak auf dem heimischen Grill, das er mit seinem SUV vom Supermarkt um die Ecke geholt hat, wesentlich umweltbewusster ist als der fliegende Veganer auf dem Weg nach Indien zum leckeren Gemüse-Curry«, gibt der Prof. zu bedenken. Verdammt viel Denkstoff, den man da eingetrichtert bekommt, auf dem Weg zur Hausmesse eines Ausrüstungsherstellers, dessen Produkte zu viel zu viel Prozent aus Kunststoff und Plastik bestehen, dass am Ende nicht immer »artgerecht« entsorgt werden wird. Auf dem Weg zu immer neuen Produkten, die den Konsum selbiger ankurbeln sollen. Und wieder wird mir bewusst, dass wir Taucher in einer extremen Zwickmühle stecken – Umweltbewusstsein und Erlebnishunger sowie Hobbyausübung fressen sich gegenseitig auf. Denken Sie mal drüber nach. Ich kann Ihnen garantieren, dass es am Ende immer eine Zwickmühle bleiben wird. Eine Lösung für dieses Dilemma habe ich für mich noch nicht gefunden. Sie? Dann lassen Sie es mich bitte wissen. Im Gegenzug können wir Ihnen in diesem Monat einen Test anbieten, der aktuelle Kaltwasser-Atemregler an ihre Grenzen gebracht und selbige aufgezeigt hat. Die Regler also, die Sie benutzen sollten, um Ihre persönliche Bilanz etwas aufzuhübschen, weil Sie auch mal hier vor der eigenen Tür tauchen gehen. Aber dann mit dem richtigen Regler. Unsere Testergebnisse sind extrem interessant und in der Konsequenz auch der Anstoß für eventuell zu überdenkende Zertifizierungsmaßnahmen. Schauen Sie selbst. Und wenn es Ihnen derzeit zu kalt für Kaltwasser-Tauchgänge sein sollte, dann sind Sie auf unseren Schwerpunkt-Seiten bestens aufgehoben. Dort entführen wir Sie zum Schnorcheln an die weltweit schönsten Plätze und lassen Sie an der »freieren« Art des Tauchens, dem Apnoe-Tauchen, teilhaben. Mich selbst hat dieser Sport schon längst in seinen Bann gezogen. Und wie immer an dieser Stelle mein Aufruf: Was liegt Ihnen auf dem Taucherherz, schreiben Sie mir! Ihr Alexander Kaßler P.S.: Bitte lassen Sie mich wissen, wie Ihnen unser Heft gefällt, was Sie vermissen oder gern anders hätten – redaktion@unterwasser.de
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