TAUCHEN
15 May 2018

Ist es nicht schön, dass die Natur immer noch Geheimnisse für uns bereit hält? Ja, ist es. Andererseits steht mangelndes Wissen manchmal sinnvollen Maßnahmen im Weg. Zum Beispiel bei den Weißen Haien von Guadalupe. Zwar werden diese imposanten Meeressäuger Jahr für Jahr von zahlreichen Tauchern beobachtet, doch wo ihre Wanderwege hinführen, das weiß kein Mensch. Und dies wiederum hindert die verantwortlichen Behörden daran, die richtigen Wege zur richtigen Zeit zu schützen. Ein vom Sharkproject unterstütztes Forschungsvorhaben soll Abhilfe schaffen. Dabei kommen neuartige Taggs zum Einsatz, die von Freitauchern mittels einer Harpune »an den Hai gebracht werden«. Soll heißen: Die Tiere müssen zu diesem Zweck nicht mehr eingefangen werden. Nicht der einzige Vorteil, den die neue Technik bietet – ab Seite 70 berichten wir über die Arbeit der Forscher vor Ort. Und sind gespannt auf die Ergebnisse. Und es gibt noch mehr Plätze, an denen Haie Fragen aufgeben. Zum Beispiel das Mittelmeer vor der israelischen Stadt Hadera. Hier versammelt sich Jahr für Jahr von Spätherbst bis Frühling eine große Gruppe von Düsteren Haien und Sandbankhaien vor einem großen Elektrizitätswerk – wobei alle Düsteren Haie Weibchen, alle Sandbankhaie Männchen sind. Während die Wissenschaftler noch forschen, macht der Platz schon als Tauchspot von sich reden (Seite 48). Eine unheilvolle Geschichte erwartet Sie ab Seite 76: In Polen ist Fotograf Martin Strmiska in eine Mine abgetaucht, in der ungenügend geschützte Arbeiter zu Zeiten des Kalten Krieges Uran abbauen mussten. Und nachdem Sie unseren Fotografen in die düsteren Kapitel der europäischen Geschichte begleitet haben, blättern Sie sich am besten weiter vorne im Heft zurück auf die Sonnenseiten des Lebens – zum Beispiel in die Karibik (Seite 8), ins Maratua-Atoll (Seite 28) und auf die Malediven (Seite 34). Oder (etwas weniger glamourös, aber doch beachtlich) nach Nordhausen, wo eine erstaunlicherweise kaum bekannte Unterwasserstadt auf Sie wartet (Seite 52).

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