Seine Familie ist die Basis von allem

3 min lesen

EINBLICKE

Treffen mit dem Multitalent aus dem illustren Clan – Mutter: Corinna Harfouch, Vater Michael Gwisdek (†) – anlässlich des Films „Sterben“. Robert Gwisdek über sein Aufwachsen, einen wichtigen beruflichen Schritt und über Verlust

Links: Am Set seines Films „Der Junge, dem die Welt gehört“ (v. l.: Gwisdek, Denis Lavant, Faber. Mehr Infos: kreisfilm.com).
Rechts: 2015 mit seinem verstorbenen Vater Michael Gwisdek
Oben: Robert Gwisdek im Februar während der Berlinale.

Entspannt sitzt uns Robert Gwisdek, 40, im Berliner Hotel Dorint gegenüber. Viele weitere Stars tummeln sich vor Ort; alle sind sie für den diesjährigen Filmpreis nominiert und geben in dem Haus am Kurfürstendamm Interviews. Gwisdek kann bei der Verleihung am 3. Mai auf die Lola als bester Nebendarsteller hoffen – für sein Spiel im Drama „Sterben“. Als Teil eines ausgewählten Ensembles (u. a. Corinna Harfouch, Lars Eidinger und Ronald Zehrfeld) verkörpert er Bernard, einen Komponisten, den Selbstmordgedanken quälen. Kennt Gwisdek – selbst auch Musiker – düsteres Kopfkino und geht bei ihm wie bei vielen Kollegen die Kreativität mit Schwermut einher? „Nein, dafür bin ich nicht so der Typ. Eher für eine irrwitzige Wut.“

Dass Robert Gwisdek so aufgeräumt wirkt, dürfte auch damit zusammenhängen, dass der Sohn von Corinna Harfouch und Michael Gwisdek (†79) in harmonischen Verhältnissen aufwuchs, stets geliebt und ernst genommen wurde. Und so finde er es auch schön, wenn die Familie Zeit miteinander verbringe. „Wir probieren, uns so oft wie möglich zu treffen.“ In „Sterben“ (Kinostart: 25. April) ist Corinna Harfouch als schwerkranke Frau und empathielose Mutter zu sehen. Die Schauspielerin ist wie ihr Sohn Robert, Film-Sohn Lars Eidinger und Film-Mann Hans-Uwe Bauer für einen Filmpreis nominiert. Kalte oder zumindest unterkühlte Figuren hat die gefeierte Aktrice schon häufig gemimt, doch Robert Gwisdek stellt klar: „Meine Mutter ist privat überhaupt keine Diva, sondern extrem entspannt. Sie kann bei der Arbeit sehr streng werden, und das verunsichert die Leute dann schon auch mal, weil diese Strenge eine Schärfe haben kann. Aber im Grunde ist sie das komplette Gegenteil: ein totaler Kumpeltyp, unglaublich hilfsbereit und vor allem sehr, sehr ehrlich – was auch wiederum viele irritieren kann.“ Er und sein Bruder Johannes (ebenfalls Schauspieler und Musiker; Künstlername: Shaban) haben beide Kinder, und Corinna Harfouch sei diesen „die beste Oma der Welt!“ Der einzige „Nachteil“: sie arbeite zu viel.

Links: ein Auftritt seiner Band„Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi“. Er steht in der Mitte, links neben ihm Bruder Johannes alias Shaban
FOTOS: imago images (2), dpa Picture-Alliance/Jens Kalaene, Instagram/Kreisfilm, Portau Prince Senator Film/PeterHartwig/Jakub Bejnarow

Dieser Artikel ist erschienen in...