POLITIK
Eine TV-Debatte zwischen Thüringens CDU-Chef Mario Voigt und Thüringens AfD-Chef Björn Höcke erregte viel Aufsehen. Eine Analyse
Dass sich Politiker unterschiedlicher Parteien zu Streitgesprächen treffen, ist nichts Ungewöhnliches. Doch auf diese TV-Debatte blickte ganz Deutschland. Im kleinen Sender „Welt TV“ lieferten sich der Thüringer CDU-Chef Mario Voigt und der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke am 11. April einen spektakulären Schlagabtausch, der eine Premiere darstellte. Bisher herrschte zwischen den beiden Parteien im Thüringer Landtag nämlich offiziell strenge Funkstille. Zwar zieht man auf dem Rednerpult gern übereinander her, doch mehr gab die von der CDU-Bundesspitze ausgerufene „Brandmauer“ gegenüber der AfD nicht her. Mit seinem Angebot eines TV-Duells erntete CDU-Mann Voigt deshalb im Vorfeld auch viel Kritik, zum Teil auch aus den eigenen Reihen. Fällt damit die „Brandmauer“? Feilt Voigt gar an der Möglichkeit, mit AfD-Stimmen Ministerpräsident zu werden, obwohl die AfD auch von weiten Teilen der CDU als rechtsradikal angesehen wird? Ein solches Bündnis hätte laut aktuellen Umfragen tatsächlich eine breite Mehrheit von zusammen fast 60 Prozent.
Das 70 Minuten dauernde Streitgespräch machte dann aber deutlich, dass es dazu sicher nicht kommen wird –das unterstrich vor allem Voigt.
In dem Schlagabtausch ging es in erster Linie um politische Themen, die auch an vielen Küchen- und Stammtischen in Ost wie West aktuell eine Hauptrolle spielen. Beim Thema Asyl warf Höcke Voigt vor, dass die CDU als langjährige Regierungspartei maßgeblich verantwortlich für die