Urlaubsglück trotz Nervenkrieg

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HEIMATREPORT

Seit 2022 kommt der Campingplatz Prerow nicht aus den Schlagzeilen. SuperIllu machte sich vor Ort ein Bild der Lage und traf auf Menschen, die nur eines wollen: in Ruhe Urlaub machen

Der umsichtige Umgang mit der Natur hat auf dem Campingplatz Prerow im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft oberste Priorität
Mit der Hängematte in der Natur: Vor allem Familien mit Kindern schätzten zu DDR-Zeiten die Traumlage am Wasser
Geschichtsträchtig: 1953 wurde der Platz an der Ostsee eröffnet, entwickelte sich zu einem wahren FKK-Mekka

Kurz vor Sonnenuntergang am 6. April sind die Tische der Pizzeria „Arcobaleno“ auf dem Campingplatz Prerow gut gefüllt. Chefin Manuela Leotta, 62, könnte positiv in die neue Saison blicken –eigentlich. „Für uns ist die derzeitige Situation ein Desaster. Wir können nicht planen und hängen in der Luft.“

Der Grund für die Sorge der Wirtin: Seit zwei Jahren herrscht bei den Campern im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft Verunsicherung. Nachdem die landeseigene Stiftung für Umwelt und Naturschutz Mecklenburg-Vorpommern 2022 das Gelände erworben hatte, ist das Camping-Paradies nicht mehr aus den Schlagzeilen gekommen. Zum einen geht es um den Streit der Stiftung mit dem bisherigen Betreiber des Platzes, der Regenbogen AG.

Diese will nach Auslaufen des

Pachtvertrages Ende 2023 den Platz nicht räumen, verweist auf unterschiedliche Rechtsauffassung zu den Pachtverträgen. Das Land MV und die Stiftung liegen nun mit dem Unternehmen im Rechtsstreit. Bis die Gerichte entscheiden, läuft der Betrieb auf dem Campingplatz durch die Regenbogen AG weiter.

Der Konflikt ist jedoch nicht der einzige Grund, warum über dem Platz dunkle Wolken hängen. Das Areal soll bis Ende 2032

Zweites Campertreffen in Prerow: Umweltminister Dr. Till Backhaus (l.) mit Organisator Peer Globisch

aus Umweltschutzgründen verkleinert werden – 2022 wurde bereits ein Teil geschlossen und 73 Dauercampern gekündigt. Von ursprünglich rd. 1 200 Stellplätzen werden 800 übrig bleiben. Das Ziel der Verkleinerung:

Nach mehreren Regentagen steht das Zelt von Simon aus Stendal, 36, unter Wasser. Das Dilemma nimmt er mit Humor
Die Köpfe von Camper‘s Friend: Johannes Vieten, Markus Wolff, Jens Köhler (v. l.)
Vor allem die traumhafte Lage hat es den Dauercampern Anke Müller aus Geesthacht, 58, und Gert-Dietrich Lucke, 81, aus Berlin angetan. „Hier will ich nicht weg“, sagt Lucke
Absolute Erholung: Constance Rademacher (o. r.) und ihre Familie genießen den Feierabend. Unten: Ehemann Karsten (l.) und Kumpel Andreas Lemke sorgen für die Verpflegung

der Schutz der einzigartigen Dünenlandschaft. Müssen auch in diesem Jahr wieder Camper gehen? Bei

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