WO DIE WISENTE ZU HAUSE SIND

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NATURSCHUTZ

Europas größtes Säugetier, der Wisent, hat eine neue Heimat: die Döberitzer Heide westlich von Berlin. Vor 20 Jahren kaufte die Heinz Sielmann Stiftung den einstigen Truppenübungsplatz und verwandelte ihn in ein Naturparadies

Eine Tonne schwer Man braucht schon etwas Glück, dass so viele Tiere so nah an den Zaun der Kernzone kommen. 130 Wisente leben in der Döberitzer Heide quasi unter natürlichen Bedingungen

Da sind sie, ich habe Glück! Nahe des Zauns grasen ein paar braune Riesen. Ich schleiche mich heran, um die Wisente nicht zu verschrecken. Langsam hebt das Leittier den Hörnerkopf, fixiert mich mit einem seiner braunen Augen. Wer hält dem Blick länger stand, er oder ich, der Reporter?

Urige Begegnungen dieser Art erwarten Naturfreunde direkt vor den Toren Berlins, auf einem Gebiet, das mehr als 300 Jahre militärisch genutzt wurde. Peter Nitschke, Leiter der Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide, erklärt: „Paradoxerweise ist es dem Militär zu verdanken, dass das Areal heute aus Naturschutzsicht so wertvoll ist. Denn das Geschützfeuer hat die Flächen immer wieder freigeräumt, durch Explosionen und Brände.“ Diese offenen und halboffenen Lebensräume, wie sie für eine Heide typisch sind, gibt es in Deutschland nur noch vereinzelt, zumal in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer Großstadt. Wie nah Berlin ist, konnte ich von einem Aussichtsturm aus sehen. Aus 13

Dieser Salzstein scheint bei den Tieren sehr beliebt zu sein. Er steht an einer Tränke in der Kernzone
Betonteile, die einst zu einem Unterstand für Panzer gehörten, bilden nun das Becken einer solarbetriebenen Tiertränke
Wisente, Przewalski-Pferde (benannt nach dem russischen Forscher Nikolai Przewalski) und Rotwild sorgen für die offene Landschaft
Ranger Nitschke (r.) informiert Reporter Krüger über das Areal, das die Sielmann-Stiftung vor 20 Jahren kauft

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