Neue Fenster, wie gemaltes Licht

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KIRCHENKUNST

Die Domkirche St. Nikolai in Greifswald hat neue Fenster, geschaffen vom Künstler Ólafur Elíasson – als Hommage an den Maler Caspar David Friedrich, dessen 250. Geburtstag gefeiert wird

Die Ostfenster mit ihren rd. 3 400 mundgeblasenen Scheiben in 65 Farbtönen von außen betrachtet

Der Dom St. Nikolai, Wahrzeichen der Hansestadt Greifswald, imposantes Beispiel mittelalterlicher Backsteingotik und Kulturdenkmal nationaler Bedeutung, ist seit vergangener Woche um eine neue Attraktion reicher: An der Ostseite wurden Fenster aus mundgeblasenem Farbglas des isländisch-dänischen Künstlers Ólafur Elíasson eingebaut und am Sonntag mit einem Festgottesdienst vor rund 1 000 Gästen eingeweiht. Das Fensterprojekt ist Teil der Feierlichkeiten der Hanse- und Universitätsstadt Greifswald zum 250. Geburtstag des Malers Caspar David Friedrich.

Die Bauarbeiten dauerten ein Jahr. Tatsächlich aber sind die neuen Ostfenster ein echtes Jahrhundertprojekt. „Schon im 19. Jahrhundert war geplant, die Kirchenfenster zu erneuern. Doch damals kam es nicht dazu“, sagt Dompfarrer Tilman Beyrich. „Vor fünf Jahren sagten wir uns: Wenn nicht zum Caspar-David-Friedrich-Jubiläumsjahr, wann dann? Und tatsächlich konnten wir Ólafur Elíasson als Künstler dafür gewinnen!“ Caspar David Friedrich (1774-1840), der berühmteste Romantiker der Malerei, wurde in Greifswald geboren und in der Domkirche getauft. Zeitlebens blieb Friedrich, der später nach Dresden zog, seiner Heimat in Liebe verbunden. Viele seiner Werke entstanden im Norden und greifen nordische Landschaften bzw. das Meer auf.

Ólafur Elíasson, 57, wiederum hat sich mit spektakulären, oft poetischen Glas-Licht-Installationen weltweit einen Namen gemacht, lebt in Kopenhagen und Berlin.

Der Farbverlauf der Fenster erinnert an das 1823 entstandene Gemälde ��

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