RECHT & GELD
Wer im Alter Geld braucht und keine nahestehenden Erben hat, denkt mitunter über eine Immobilienverrentung nach. Die Vor- und Nachteile der Varianten
Das Haus zu Geld machen und weiter lebenslang darin wohnen – die Werbung für Senioren klingt erst mal verlockend. „Es gibt mehrere Varianten dieser sogenannten Immobilienverrentung“, sagt Alexander Krolzik von der Verbraucherzentrale Hamburg. Der Beratungsbedarf habe zuletzt zugenommen. Vor allem kinderlose Paare oder Eigentümer ohne nahestehende Erben interessieren sich dafür. Der Jurist kennt aber auch die Fallen in den Verträgen und die Pros und Contras der gängigen Varianten.
1. Teilverkauf: keine echte Empfehlung
Modell: Senioren verkaufen einen Teil ihrer Immobilie (10 bis 50 Prozent) an eine Firma und behalten ein lebenslanges Wohnrecht, das im Grundbuch eingetragen wird.
Vor- und Nachteil: Man erhält einen größeren Betrag. Senioren müssen aber weiter ein recht hohes Nutzungsentgelt und meist die Erhaltungskosten (Reparaturen) voll bezahlen. Zudem ist das Wohnrecht oft nur im unsicheren zweiten Rang des Grundbuchs eingetragen und es gibt häufig nachteilige Wertsicherungsklauseln. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht warnte daher 2023 vor dem Teilverkauf. Auch Alexander Krolzik sagt: „Das Modell hat hohe Kosten, die Verträge sind oft undurchsichtig und eine behördliche Marktaufsicht fehlt.“ Wenn das Geld aus dem Teilverkauf weg ist und man die Kosten nicht mehr tragen kann, muss man ausziehen. Gleiches droht mitunter bei einer Pleite des neuen Miteigentümers.
2. Vollverkauf: Leibrente und Wohnrecht
Modell: Die Immobilie wird komplett verkauft. Im Gegenzug erhält man eine größere Einmalzahlung oder eine Leibrente. Das Wohnrecht wird im ersten Rang des Grundbuchs abgesichert. In der Variante mit Nutzungsrecht, dem sogenannten Nießbrauch, kann man nach einem Umzug das Haus weiter vermieten.
Vor- und Nachteile: Das Modell ist wenig
