„Die Leute glauben, man gehöre allen“

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TITELGESCHICHTE

Sandra Hüller

Am 10. März reist die Schauspielerin zur Oscar-Verleihung nach L. A. Mit einer renommierten US-Zeitung sprach sie nun über ihre Filme, ihre Begeisterung für den Beruf und die Schattenseiten der Berühmtheit

Das Jahr läuft gut für Sandra Hüller: Zwei Filme, in denen sie aktuell im Kino zu sehen ist, darunter „The Zone of Interest“, sind jeweils in fünf Kategorien für einen Oscar nominiert, u. a. beide als „Bester Film“; für den zweiten, „Anatomie eines Falls“, ist Sandra Hüller als „Beste Schauspielerin“ nominiert.

Für viele andere wäre das ein Grund zum Feiern. Doch die gebürtige Thüringerin kann großer Öffentlichkeit nicht viel abgewinnen, wie sie der Tageszeitung „New York Times“ verriet. „Ich mag mein Leben. Ich mag meine Wohnung. Ich mag meine tägliche Routine. Es gibt keinen Mangel an irgendetwas, den ich ausfüllen müsste“, erklärt sie. „Ich habe nicht darauf gewartet, dass das passiert.“ Die positiven Aspekte der Bekanntheit sind ihr selbstredend bewusst: „Es bedeutet, dass die Leute mir jetzt Dinge zutrauen, die sie mir vorher vielleicht nicht zugetraut haben.“

In „The Zone of Interest“ spielt Sandra Hüller (o. r.), die Ehefrau des Lagerkommandanten von Auschwitz, in „Anatomie eines Falls“ eine Autorin (r.), die zum Tod ihres Mannes vor Gericht befragt wird

Dabei gehört Sandra Hüller längst zur ersten Riege der deutschen Schauspielerinnen. Sie ist auf der Theaterbühne ebenso zu Hause, wie auf der Leinwand, sie macht aus jeder Rolle etwas Besonderes – egal ob Drama oder Komödie (SuperIllu berichtete in Heft 06/2024). Kollegen und Regisseure arbeiten gerne mit der 45-Jährigen. Das mag ihr gefallen, denn Sandra Hüller sieht sich als Teamplayerin, auch durch ihre Arbeit als Ensemblemitglied am Theater. „Es ist eine Gemeinschaft: Wenn man seine Garderobiere jahrelang jeden Tag sieht, kann man ihr nicht einfach Dinge vor die Füße werfen.“ Als sie feststellte, dass nach ihrer Oscar-Nominierung das Theaterstück „Der Würgeengel“ am Schauspielhaus Bochum, in dem sie mitspielt, ganz plötzlich ausverkauft war, rief das bei ihr nicht nur Begeisterung hervor. „Natürlich wissen meine Kollege

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