8. MÄRZ
In Deutschland leben rund 43 Millionen Frauen
Der Internationale Frauentag am 8. März hat genau wie die Jugendweihe das Ende der DDR bestens überlebt und ist vor allem im Osten Deutschlands ein wichtiger Feiertag. In Berlin und MVP ist er sogar arbeitsfrei
So wurde der 8. März in der DDR begangen
Während die Nationalsozialisten den Frauentag verboten hatten, wurde der Gedenktag in der DDR groß gefeiert. In den Betrieben wurden Kaffeetafeln oder Feiern organisiert und Frauen zum Dank für ihren Einsatz am Arbeitsplatz mit Blumen beschenkt (oben). Daneben lud die politische Führung zu offiziellen Empfängen (unten)
Auch wenn er innerhalb Deutschlands meist nur in den östlichen Bundesländern eine Rolle spielt –international ist der Frauentag am 8. März zweifellos.
In 26 Ländern weltweit, darunter Russland, Aserbaidschan, Ukraine und Laos, ist er ein gesetzlicher Feiertag. In China haben nur die Frauen an diesem Tag frei, die Männer müssen arbeiten. In Deutschland ist er erst neuerdings ein gesetzlicher Feiertag – und auch nur in zwei der 16 Bundesländer: seit 2019 in Berlin und seit 2023 in Mecklenburg-Vorpommern, wo mit Manuela Schwesig (SPD) seit 2017 eine Frau regiert. Anlass für SuperIllu, die Ministerpräsidentin um einen Gastbeitrag zum Frauentag zu bitten (s. rechts).
Beim Lohn liegen viele Frauen bis heute weit hinten
Der sogenannte „Gender Pay Gap“ bezeichnet die Differenz beim Brutto-Stundenlohn von Männern und Frauen. In Deutschland ist er besonders hoch, beträgt 17,6 Prozent. 4,46 Euro pro Arbeitsstunde
Doch was genau wird eigentlich an dem Tag gefeiert? Ursprünglich ist es ein sehr politischer Feiertag, initiiert von der linken Frauenrechtlerin Clara Zetkin (s. oben). Das Frauenwahlrecht, das schließlich 1919 eingeführt wurde, war damals ein wichtiges Thema – und natürlich die Gleichberechtigung bei Bildung, Arbeit, in Politik und Gesellschaft. Heute steht am Frauentag v. a. der „Gender Pay Gap“ im Fokus (s. Grafik). Zur DDR-Zeit wurde der Frauentag von der SED-Führung propagiert. Sehr viele Frauen erinnern positiv, dass ihre männlichen Kollegen und ihre Chefs den Frauentag zum Anlass nahmen, ihre Leistung am Arbeitsplatz, die oft im Spannungsfel
