Die spektakuläre Verhaftung der ehemaligen RAF-Terroristin Daniela Klette reist alte Wunden auf. Der linksradikale Terror, der einst die alte Bundesrepublik erschütterte, hörte zwar schon vor drei Jahrzehnten auf, doch bis heute ist vieles nicht wirklich aufgeklärt – auch nicht, welche Rolle die RAF-Helfer der Stasi spielten. Ob der Fahndungserfolg nun Licht ins Dunkel bringt? Unklar!
Nach ihnen wird weiter gefahndet
Drei der Rätsel um den RAF-Terror
Herrhausen-Attentat 1989 Kurz nach dem Mauerfall tötete eine Bombe den Chef der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen. Die RAF bekannte sich zu dem Attentat. Unklar ist bis heute aber, welche RAF-Terroristen daran beteiligt waren und ob Stasi-Offiziere halfen
Rohwedder-Attentat 1991 Ostern 1991 wurde der Chef der Treuhand Detlef Rohwedder ermordet. Die RAF bekannte sich zu der Tat. Bis heute ist unklar, wer schoss und ob Ex-Stasis mitmischten
Braunmühl-Attentat 1986 1986 wurde der Diplomat Gerold von Braunmühl, ein enger Berater von Außenminister Genscher, in Bonn ermordet. Welches RAF-Mitglied schoss, ist nach wie vor unbekannt
Die mangelnde Reue und das eiserne Schweigen
Insgesamt werden der RAF 33 Morde vorgeworfen. Nur wenige RAF-Terroristen äußerten nach ihrer Verurteilung Reue und Schuldgefühle. So halten die Mitglieder der „2. Generation“ der RAF, die u. a. Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer und Generalbundesanwalt Siegfried Buback 1977 ermordeten, bis heute geheim, wer von ihnen der Mörder war. Trotzdem ließ die Justiz am Ende Gnade walten. Keiner von ihnen sitzt mehr im Gefängnis. Zuletzt kam 2010 der RAF-Terrorist Christian Klar (oben), verurteilt zu lebenslanger Haft wegen seiner Beteiligung an den RAF-Morden, nach 28 Jahren Haft frei. Die wegen mehrfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilte RAF-Terroristin Birgit Hogefeld (unten), genau wie Daniele Klette Mitglied der „dritten Generation“ der RAF, kam 2011 nach 18 Jahren Haft wieder frei. Auch sie schweigt weiter eisern über die Taten und mögliche Mittäter.
Die SED als Helfer