Ostdeutsche Sparkassen mit einer sehr guten Jahresbilanz

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WIRTSCHAFT

Gestiegene Zinsen und gestiegene Wertpapierpreise sorgten im vergangenen Geschäftsjahr für gute Zahlen. Sparkassenverbandspräsident Weskamp sparte aber nicht mit Kritik an der Politik

OSV-Präsident Ludger Weskamp (l.) und OSV-Verbandsgeschäftsführer Wolfgang Zender
FOTOS: dpa Picture-Alliance/Stefan Sauer, OSV

Zum Ostdeutschen Sparkassenverband (OSV) gehören alle 43 regionalen Sparkassen in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt mit zusammen 1 031 Filialen.

Rund 60 Prozent aller erwachsenen Ostdeutschen in diesen vier Bundesländern haben dort ein Konto und auf diesen zusammengerechnet rund 130 Milliarden Euro auf der hohen Kante liegen – sei es auf Spar-, Girooder Festgeldkonten.

VielVerantwortungfür Ludger Weskamp, 57. Der Diplom-KaufmannundfrühereLandrat des Landkreises Oberhavel, lenkt seit 2022 als Geschäftsführender Präsident die Geschicke des OSV, gemeinsam mit Verbandsgeschäftsführer Wolfgang Zender, 61. Bei einer Jahrespressekonferenz zogen beide eine überwiegend positive Bilanz des vergangenen Geschäftsjahres 2023.

Mit 950 Millionen Euro Vorsteuer-Gewinn fuhren dieOSV-Sparkassen die besten Zahlen seit mehr als einem Jahrzehnt ein. Zum einen profitierten die Sparkassen davon, dass die Zinsen wieder höher sind. Zum zweiten entwickelten sich auch die Kurse der Wertpapiere, in denen die Sparkassen einen Teil ihres Eigenkapitals anlegen, ebenfalls sehr positiv. Mehr als die Hälfte des stolzen Gewinns kommt überwiegend der Allge-meinheit zugute: 590 Millionen Euro gehen als Steuern an den Fiskus. Mit weiteren 52 Millionen Euro unterstützten die ostdeutschen Sparkassen Kulturund Sporteinrichtungen sowie Sozial-, Wissenschafts- und Umweltschutzprojekte in ihren Regionen.

Die wichtigsten Eckdaten des Ostdeutschen Sparkassenverbands OSV

Trotz der guten Zahlen sparte OSV-Präsident Weskamp nicht an Kritik - vor allem an der Politik. Die Arbeit der Sparkassen werde von der Bundesregierung durch hohen bürokratischen Aufwand erschwert. So müssten die Sparkassen einmal jährlich all ihre Millionen Kunden schriftlich über das Einlagensicherungssystem informieren. Eventuell drohe nun sogar, dass die Kunden mit einem Antwortbrief den Eingang schriftlich bestätigen müssen. Das verursache hohe Kosten und sei eine maßlose Überregulierung, so Weskamp.

Noch folgenreicher wäre, wenn die Bundesregierung die VergabevonWohnungsbaukrediten künftig strikt an eine Einkommensgrenze knüpfe. Junge Menschen hätten es schon jetzt schwer, sich bei den hohen Immobilienpreisen eigene vier Wände zuzulegen. Selbst wenn Eltern mit Bü

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