Kikiri-ki, Ahoi und Ku Ka Kö

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Tausende Karnevalisten feiern dieser Tage wieder ausgelassen die „fünfte Jahreszeit“ mit Umzügen, Maskenbällen und Büttenreden. Im thüringischen Wasungen gibt‘s 2024 ein besonderes närrisches Jubiläum

Um 1960, Karnevalisten beim Fototermin. Wasunger Besonderheit: Statt eines Prinzenpaars wird Prinz Karneval und ein Gefolge ernannt
Seit 500 Jahren gibt‘s den Wasunger Karneval. Weil er u. a. im 2. Weltkrieg ausfiel, wird aktuell die 488. Session gefeiert
Alljährlicher Höhepunkt des Wasunger Karnevals ist der Große Umzug, der dieses Jahr ca. 2 000 Mitwirkende hat
Am Samstag vor Aschermittwoch startet Punkt 14.11 Uhr der Wasunger Karnevalsumzug
Politische Gäste in Wasungen: 2017 wurde Donald Trump im Festumzug gesichtet
FOTOS: SuperIllu/Andreas Wetzel, imago images/ Ina Peek (3), Bildarchiv Wasunger Karneval

Helau, Alaaf - jeder kennt die Rufe der Jecken am Rhein. Die Narren im Osten, ja auch hier gibt es sehr viele, haben andere Sprüche, z. B. Ku Ka Kö (Kuh-Kaff-Köthen), Hahl Dunne (Halte durch, Naumburg) oder Kikiriki (Eisenach). Mancherorts wird auch Wau-wau gerufen, dort ist man dann wohl auf den Hund gekommen - kein Wunder, geht es doch dort, wo die „fünfte Jahreszeit“ ernst genommen wird, meist drunter und drüber.

So auch in Wasungen,eine der ältesten deutschen Faschingshochburgen. In diesem Jahr werden „500 Jahre Karneval“ gefeiert. Beleg dafür ist eine vorbildlich archivierte Rechnung von 1524, nach der der damalige Bürgermeister den städtischen Narren einen Eimer Bier, insgesamt 64,6 Liter, spendierte. Diese Tradition lebt weiter: Bis heute fließt jedes Jahr am 11. 11. Freibier aus dem Narrenbrunnen auf dem Markt!

1959: Prinz Karneval und sein Gefolge führen den Umzug an, Zuschauer säumen die Straße
Eine Bier-Rechnung von 1524 begründet das Jubiläum: Freibier für 19 Gnacken (halbe Groschen), 10 Groschen für die Tanzknechte, die das Fasnachtsspiel aufführten
FOTOS: SuperIllu/Michael Handelmann/Andreas Wetzel, imago images/Ina Peek, Alexander Horbas, Stadtarchiv Wasungen

Seit Jahrhunderten wird die Tradition gepflegt

Kein Zweifel, der Karneval ist der Kitt, der das 5 500-Narren-Pardon!-Einwohner-Städtchen zusammenhält. Schon Ende August ziehen sich die ersten an konspirative Orte zurück, um Tanzschritte einzustudieren, Büttenreden zu schreiben und an den traditionellen Motivwagen zu werkeln.

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