RIPLEY

3 min lesen
DURCHTRIEBEN Tom Ripley (Andrew Scott) wird von seinen düsteren Gefühlen übermannt

PSYCHOTHRILLER

Patricia Highsmith’ Klassiker um einen skrupellosen Identitätsdieb kommt erstmals in Serienform

NEU! Miniserie ab jetzt

Steven Zaillian hat Großes mit Tom Ripley vor. Der Oscar-gekrönte Autor von „Schindlers Liste“ begnügt sich nicht damit, mit „Ripley“ den Film „Der talentierte Mr. Ripley“ (siehe Kasten) in Serienform zu pressen. Er hat sich gleich die Rechte an allen fünf Ripley-Romanen von Patricia Highsmith gesichert. Bei Erfolg wird Andrew Scott auch für die Verfilmungen von „Ripley Under Ground“, „Der amerikanische Freund“, „Der Junge, der Ripley folgte“ und „Ripley Under Water“ zurückkehren.

Kein Identitätsdiebstahl des Stars

Der heiße Priester aus „Fleabag“ tritt in große Fußstapfen. Alain Delon, Dennis Hopper, Matt Damon und John Malkovich (der in „Ripley“ eine Nebenrolle hat) verkörperten in Filmen bereits den Hochstapler, aber Scott ist der Erste, der Tom Ripley in einer Fernsehserie spielt. Um sicherzustellen, dass seine Interpretation keine Kopie wird, hat der 47-Jährige einen großen Bogen um seine Vorgänger gemacht. „Ich glaube nicht, dass das eine kluge Entscheidung wäre. Ich habe schon einige ziemlich berühmte literarische Figuren gespielt, und ich denke, die große Herausforderung besteht darin, respektvoll zu sein, aber nicht zu ehrfürchtig“, erklärte Scott gegenüber „Vanity Fair“. „Man würde sich nur von dem einschüchtern lassen, was andere Leute gemacht haben.“

LA DOLCE VITA Noch genießen Marge (Dakota Fanning) und David das süße Leben in Italien
FOTOS: ANTONELLO/SISTI/NETFLIX (6), PARAMOUNT PICTURES

Hilfreich dabei ist sicher, dass Steven Zaillian für seine Serie einen gänzlich anderen Ton einschlagen will als Anthony Minghella in der sonnendurchfluteten Filmversion. Die Serie ist vielmehr im Stil des klassischen Film noir angelegt. Das zeigt sich auch schon im von harten Schatten geprägten Look der Serie. Kameramann Robert Elswit („There Will Be Blood“) filmte in Schwarz-Weiß.

Perfide Täuschung

Bei der Geschichte sind dagegen keine Experimente geplant. Die im New York der 1960er beginnende Serie verfolgt, wie der reiche Mr. Greenleaf den Kleingauner Tom Bereits 1960 wurde Patricia Highsmight’ Roman als „Nur die Sonne war Zeuge“ mit Alain Delon verfilmt. Als bisher beste Adaption gilt jedoch „Der talentierte Mr. Ripley“. Anthony Minghellas Psychothriller mit Matt Damon als Hochstapler und Jude Law als seinem Opfer wurde 2000 für fünf Oscars nominiert und spielte allein in den USA mehr als 80 Millionen Dollar ein.

MONA RIPLEY Ripley stellt sich als Zeichenobjekt für David zur Verfügung
DREIECKSGESCHICHTE Tom Ripley drängt sich beharrlich immer weiter zwischen David und Marge

BODYSWITCH GANZ OHNE KOMÖD

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel