The Tattooist of Auschwitz

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Von der Kraft der Liebe in dunkelsten Zeiten

DRAMA Nach einer wahren Geschichte: Ein Mann, der im Konzentrationslager Häftlingen Nummern tätowieren muss, verliebt sich in eine Mitgefangene

NEU! 1. Staffel ab 8.5.

Eingepfercht Lali Sokolov (Jonah Hauer-King) im Zug nach Auschwitz
ORT DES SCHRECKENS Die Gleise führen in das Vernichtungslager Auschwitz, Foto von 1945

Liebe findet ihren Weg. Selbst an Orten, an denen jegliche Hoffnung längst verloren zu sein scheint. Im Jahr 1942 wird Lali Sokolov (Jonah Hauer-King), ein slowak ischer Jude, nach Polen ins Konzentrationslager Auschw itz-Birkenau deportiert. Dem eigentlich sicheren Tod entgeht Lali, weil er als Tätow ierer arbeiten darf. Seine Aufgabe, der er nur widerwillig nachgeht: Er muss seinen Mitgefangenen ihre Häftlingsnummern in die Haut stechen. Als eines Tages Gita (Anna Próchniak) vor ihm steht, ist es um Lali geschehen. Die beiden Verliebten versuchen alles, um am Leben zu bleiben – in dem Wissen, dass der Nazi-SS-Offizier Stefan Baretzki (Jonas Nay) sie beobachtet.

Die Erinnerung am Leben halten

Die sechsteilige britische Dramaserie „The Tattooist of Auschw itz“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Heather Morris. Sie erzählt darin die wahre Geschichte des Holocaust-Ü berlebenden Lali Sokolov (1918–2006) und seiner Frau Gita. Auch in der Serie dienen Sokolovs Berichte als Rahmenhandlung: Als mittlerweile älterer Herr (Harvey Keitel) erzählt er der Journalistin Morris (Melanie Lynskey) aus seinem Leben, die traumatisierende Zeit in Auschwitz wird in Rückblicken gezeigt.

Zwangsarbeit, schwere Misshandlungen, Vergasungen: 1,1 bis 1,5 Millionen Frauen, Kinder und Männer w urden während des Zweiten Weltk rieges allein im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Radikalisierung hat die Serie auch einen auf k lärerischen Charakter. „Um zu verhindern, dass so etwas jemals w ieder geschieht, ist es wichtig, die Erinnerungen an die faschistische Vergangenheit am Leben zu halten“, sagt Jonas Nay im Gespräch mit STREAMING. Der 33-Jährige ist als einziger deutscher Darsteller in der internationalen Produktion dabei. „Wir müssen besonders die jungen Generat ionen erreichen, und ich denke, dass große Streaming-Serien eine gute Möglichkeit dazu bieten“, so Nay weiter.

Nay ist in der Serie als SS-Offizier Stefan Baretzki (1919–1988) zu sehen. Völlig willkürlich misshandelt und tötet er im Lager Juden. Zu Sokolov aber baut er so etwas wie eine emotionale Bindung auf. „Ich hatte wahnsinnige Lust, diese Figur zuspielen, weil sie eine Ambivalenz in sich trägt“, berichtet Nay. „Auf der einen Seite verhält sich Baretzki geg

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