DER SUPER-AMP

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TEST VOLLVERSTÄRKER

Vollverstärker gelten als Kompromiss. Aber nur, solange Dan D’Agostinos neuer Ultra-Amp nicht im Spiel ist. Denn der Momentum MxV definiert die Maßstäbe in vielerlei Hinsicht neu. Willkommen zum Test der Superlative!

Es gibt High End. Und es gibt Highest End. Insbesondere bei Letzterem ist der Amerikaner Dan D’Agostino, der einst die für ebenso erstklassige wie extreme Verstärker bekannte Marke Krell gründete und kurz nach seinem dortigen Ausstieg seit 2011 unter eigenem Namen Vollgas gibt, zu Hause.

Gleichsam ihre Faszination wie Einmaligkeit in den HiFi-Kosmos ausstrahlende Leuchttürme ragen sein ultimativer, streng kanalgetrennt aufgebauter Vorverstärker „Relentless Preamplifier“ sowie die in derselben „unerbittlichen“ Produktlinie des in Arizona unweit von Phoenix ansässigen Unternehmens laufenden, zusammen mehr als eine halbe Tonne schweren, „begehbaren“ Mono-Endstufen Epic 1600 locker aus der Masse anderer hifideler Schwergewichte und Hochkaräter hervor. Kaum minder schwindelerregend ist der Preis dieser solitären Amp-Kombi: rund 750.000 Euro.

Eine ganze Liga tiefer, aber kaum weniger anspruchsvoll residiert D’Agostinos „Momentum“-Serie, deren neuester Zugang der zweiteilige Vollverstärker MxV zum Preis von sage und schreibe 80.000 Euro ist. Dieser würde sich relativieren, wenn der Vollverstärker, wie von D’Agostino versprochen, die Vorzüge der Vorstufe Momentum HD sowie des Stereoendverstärkers S250 MxV in sich vereint, die zusammen auf 109.000 Euro kommen und deren Design der integrierte Amp zugleich aufnimmt.

Wie die App bietet die runde Bluetooth-Fernbedienung Zugriff auf vielfältige Funktionen.

Der Integrierte unter den D’Agostinos

Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, denn Dan D’Agostino stellt dem vermeintlichen Nachteil eines einzigen Gehäuses und der Zusammenlegung von Funktionen den Vorzug eines Vollverstärkers gegenüber, dass bei diesem nämlich sämtliche Kreise eng beieinanderliegen und direkt verzahnt sind, sodass zusätzliche sowie potenziell klangschädliche Kontakte und Kabelverbindungen wegfallen. Lasse man dann in allen Teilen extreme Sorgfalt walten, wovon hier auszugehen ist, sei der angebliche Kompromiss gar keiner.

Das optionale Streamer/DAC-Modul bietet Hochbit-Musik und klingt schlicht hervorragend.
Fotos: Hersteller, STEREO
In der Stütze vorn rechts befindet sich versenkt die Kontaktbrücke zwischen Netzteil und Amp.
Der kräftige, für hochohmige Typen geeignete Kopfhöreranschluss liegt hinter einer Blende.

Im Souterrain des in der Grundausführung silbernen oder schwarzen Geräts, an dessen inneren Seiten massive Kupferprofile hervorblinken, auf denen die Phalanx von insgesamt 28 Leistungstransistoren sitzt, ist das Netzteil separat vom eigentlichen Verstärker in einem eigenen üppigen Alu

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