HEISSER RITT

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TEST STANDLAUTSPRECHER

Raidho – der urgermanische Name bedeutet „Ritt“. Ob der Standlautsprecher X2.6 des dänischen Herstellers an seiner Konkurrenz vorbei-galoppiert, klärt unser Test.

Ein börsennotiertes Unternehmen aus dem HiFi-Bereich ist nicht gerade alltäglich, und noch ungewöhnlicher, wenn es sich dabei nicht um einen großen Konzern handelt, der in aller HiFi-kundiger Munde Erwähnung findet. Die dänische Mutterfirma von Raidho, Dantax, bevorzugt es seit der Gründung im Jahr 1969 etwas dezenter, hat aber mit Raidho, Scansonic und Gamut gleich drei Hüte in den Ring geworfen, um die weltweit vorhandenen Musikliebhaber in ihren Bann zu ziehen.

Besonders die Lautsprecher von Raidho spielen dabei eine bedeutende Rolle, decken die insgesamt vier Baureihen doch den Preisbereich von etwa 5.000 bis weit über 200.000 Euro ab. Da erscheint der kompakte 2,5-Wege Lautsprecher X2.6 mit einem Paarpreis von 21.000 Euro im Verhältnis schon fast wieder preiswert, obwohl man als Normalverdiener mit großen klanglichen Ansprüchen erst mal tief Luft holen und geraume Zeit sparen muss, um auch nur in die Nähe eines solchen Betrages als Polster auf der Bank zu kommen.

Sparen ist nötig, lohnt aber unbedingt

Stellt sich also die Frage, welchen Gegenwert bietet ein Produkt, das in einem für seine HiFi-Produkte geschätzten Hochlohnland wie Dänemark erdacht und hergestellt wird. Die X2.6, so viel sei vorweg verraten, tritt in bester dänischer Tradition in den Hörraum. Optisch elegant und schlank, nur knapp über einen Meter hoch und bis ins Detail penibel verarbeitet, macht sie die ersten Punkte, um dann gleich mit einer von außen erahnbaren technischen Überraschung aufzuwarten: Statt einer üblichen Bassreflexöffnung, die in ein rundes Rohr mündet, sehen wir hier eine Ansammlung von acht kleinen Kammern auf der Rückseite, die durch mitgelieferte Schaumstoffstopfen geschlossen werden können. Der Clou dabei ist, das diese Stopfen den Bass nicht wie sonst üblich „irgendwie“, sondern in einem definierten Maß von drei oder sechs Dezibel senken – je nachdem, ob Sie vier oder alle acht Kammern verschließen.

Der hinter den Chassis sitzende Antrieb besteht aus vielen einzelnen Magneten und wird in Handarbeit gefertigt.

Wir hatten selbst in unserem gut 40 Quadratmeter messenden Hörraum nicht das Gefühl, dass der Bass ausgemergelt oder zu dünn klingt, wenn alle Stopfen zum Einsatz kamen. Was einiges über das Understatement-Potenzial dieses zierlich wirkenden Lautsprechers aussagt. Im Hochtonbereich setzt man auf ein Bändchen. Von denen gibt es eine ganze Menge am Markt, und jeder Hersteller hat seine eigene Rezeptur entwickelt, um ein Maximum an Auflösung und Impulsschnelligkeit mit einem Minimum an Verzerrungen zu verbinden.

Raidho hat in der X-Baureihe eine gegenüber den Spitzenmodellen n

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