MEHR ALS STREAMING

8 min lesen

TEST STREAMER

High-End-Musikgenuss am Schreibtisch verspricht FiiO für den Streamer und Kopfhörer-Verstärker R9, der mit ungewöhnlichem Look und vielen Features imponiert.

Musikstreamer gibt es viele, und im Prinzip ähneln sie sich alle: sie bekommen ihre Musik vom Server eines Streamingdienstes oder vom eigenen Heimserver geschickt, wandeln diese meistens ins Analoge und geben das Signal weiter. Bis zu diesem Punkt könnte so gut wie jedes beliebige Handy oder Computer das auch, und genau da setzen HiFi-Streamer an – sie wollen den ganzen Prozess so hochwertig wie möglich durchführen, bearbeiten das digitale Signal, optimieren die Wandlung und bauen zusätzlich analoge Schaltkreise ein.

In der Theorie unterscheidet also die Chip-Bestückung einen Streamer von einem Computer oder Handy – wieso dann nicht bei der Nutzeroberfläche einfach auf ein Handy-Betriebssystem setzen, dachte sich die chinesische Firma FiiO vermutlich. Denn das fällt beim R9 als Erstes auf, das große und gut aufgelöste Display zeigt ein für viele Menschen bekanntes Interface an: das Android-Betriebssystem, welches von praktisch allen Nicht-Apple-Handys genutzt wird und das auch auf diesem Streamer läuft.

Komplett identisch ist es zwar nicht, da FiiO einige HiFi-Features versteckt hat, aber dadurch gleicht der Desktop-Streamer in seiner Bedienung stark einem Smartphone. Erster Vorteil: Ein Handy gehört bei den allermeisten Menschen heute zum Alltag, sodass die Bedienung des Streamers nicht erst erlernt werden muss, da man sie im Zweifel schon zu großen Teilen kennt.

Handy, Computer, Streamer

Trotz Handy-Betriebssystem ist der neue FiiO-Streamer aber eher ein Computer. Und das nicht zuletzt, weil er eine Stromversorgung braucht und nicht mobil ist, wie etwa ein Porti-Player, die FiiO auch anbietet. Mit dem kastenförmigen Design passt der Streamer zumindest vom Look her auch in die Kategorie „Mini-Computer“. Da das Betriebssystem Android relativ offen ist, können auch Anwendungen installiert werden, die nicht von Anfang an auf dem Gerät sind.

Das ist eine so gute wie verblüffend seltene Idee: Immer wieder merken wir an, welche Streamingdienste ein Streamer integriert hat und welche nicht – was schnell zum Ausschlusskriterium für Kunden werden kann, wenn der favorisierte Dienst nicht unterstützt wird. Da aber jeder Dienst eine Handy-App hat, lässt sich über das Android-Betriebssystem jeder Dienst auf dem R9 installieren. Und das einfach und problemlos. Für HiFi-Apps präsentiert FiiO sogar eine eigene Auswahl, und der Google Play Store sorgt für alles Weitere.

Dadurch hört es nämlich nicht bei Streaming-Apps auf: Der R9 ist Software-seitig ein Smartphone, also kann auch (fast) jede beliebige Smartphone-App auf ihm installiert werden, sofern sie für Android verfügbar ist. Während Videospiele oder E-Books v

Dieser Artikel ist erschienen in...