REZENSIONEN OLDIES

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Heartland Rock

REPERTOIREWERT ★★★★★

ÜBERSPIELQUALITÄT ★★★★

Hound Dog Taylor hatte den Bandnamen The Houserockers eigentlich für sich patentiert, als sie 1971 für das brandneue Alligator-Label als erste eine der größten Slide-Blues-Platten aller Zeiten aufnahm. Joe Grushecky, Lehrer an einer Highschool im fernen Pittsburgh, hatte andere musikalische Ambitionen, als er die Brick Alley Band gründete. Aber er legte auch kein Veto ein, als die Plattenfirma diktierte, er müsse den Bandnamen in Iron City Houserockers ändern. Bei den Aufnahmen zur zweiten LP „Have A Good Time But Get Out Alive!“ assistierten die namhaften britischen Kollegen Ian Hunter und Mick Ronson.

Es wurde in Grusheckys nun schon sehr langer Karriere eine Sternstunde. Mit „American Babylon“ knüpfte er unter dem Bandnamen Joe Grushecky & The Houserockers an dieses Meisterwerk an, veröffentlichte dazwischen ehrgeizige Soloprojekte wie „Fingerprints“ und auch Session-Outtakes und Demos. In Songs wie „Goodbye Steeltown“ klingt die „Rust Belt“-Melancholie von Bruce Springsteens „My Hometown“ über verloren gegangene Jobs sowie stillgelegte Textilfabriken und Stahlwerke an. Zur Stimmung im einst prosperierenden „Ruhrgebiet von Amerika“ passen Songs wie „More Yesterdays Than Tomorrows“. Gegen diese Depression singt er wiederum in „We’re Not Dead Yet“ an mit Versen wie: „We’re still alive / Even we have to struggle to survive.“ Einer der besten unter den drei Dutzend handverlesenen Songs, für die man ihm öfter Springsteen-Klasse attestierte, ist in dieser Best-of-Werkschau „Pumping Iron“. Für das exzellente Remastering sorgte Michael Graves. Zusätzlich zu den Liner-Notes lieferte Grushecky kurze Kommentare zu jeder Aufnahme.

Rock / Jazz

REPERTOIREWERT★★★★

ÜBERSPIELQUALITÄT ★★★

Nachdem sich der Dichter Pete Brown mit dem Bassgitarristen des Trios Cream zusammengetan hatte, schrieb er für die Songs in dessen Solokarriere ebenfalls die Texte. Jack Bruce erreichte zwar nie einen mit Eric Clapton vergleichbaren Superstar-Status, hatte es aber als (Co-)Autor von Ohrwürmern wie „White Room“, „I Feel Free“ und „Sunshine Of Your Love“ in wenigen Jahren mit Cream durchaus zur Rocklegende eigenen Rechts gebracht. Firmen für seine Plattenprojekte fand er immer, Auftrittsmöglichkeiten solo und mit renommierten Kollegen in namhaften Bands ebenfalls jederzeit, sodass er seinen Drogenkonsum problemlos finanzieren konnte.

Die jetzt auf vier CDs und zwei Blurays vorgelegten Rundfunkmitschnitte und Fernsehauftritte sind ein winziger Ausschnitt aus dem Schaffen des Workaholic. Nur in seltenen Momenten griff Bruce in Konzerten auf Songs der Cream-Ära zurück. „Folk Song“ am Piano vorgetragen ist eine der ausgefalleneren Kompositionen in seinem Repertoire, das beim Radio-One-Auftritt 1971 musiz

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