Mit KI zum perfekten Bier

2 min lesen

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

Welche Aromastoffe machen ein Bier besonders schmackhaft? Um das zu untersuchen, haben Forschende nun KI-Methoden genutzt – und damit das Rätsel des leckeren Biers geknackt.

Welche Aromen im Detail dafür sorgen, dass ein Bier schmackhaft ist, war lange unbekannt. Eine KI hilft nun, dieses Geheimnis zu lüften.
LAURIPATTERSON / GETTY IMAGES / ISTOCK

Die Anwendungen von künstlicher Intelligenz sind vielfältig: Die Programme können neue Wirkstoffe und viel versprechende Batterien entwickeln, Verbrechen aufdecken und sogar Mathematiker bei ihrer Arbeit unterstützen. Und nun haben die Algorithmen noch einen weiteren Einsatzbereich gefunden: das Bierbrauen. In einer bei »Nature Communications« erschienenen Arbeit hat ein Forschungsteam der KU Leuven gezeigt, dass maschinelles Lernen dabei helfen kann, den Geschmack bestehender Biersorten zu verbessern.

Ein schmackhaftes Bier zu entwickeln, ist deutlich komplexer, als man es sich vorstellt. Etliche Aromastoffe wechselwirken auf komplizierte Weise miteinander, weshalb es so gut wie unmöglich ist, den genauen Geschmack vorherzusagen. Aus dem Grund ist man auf menschliche Testpersonen angewiesen, die das Ergebnis beurteilen und beschreiben: von blumig über fruchtig bis herb oder rauchig. Da solche Tests aber kostspielig sind, findet man für viele Biere bloß Bewertungen, die von einer einzelnen Person stammen. »Ich wollte eine neutralere und wissenschaftlichere Beschreibung für die verschiedenen Biere der Welt«, sagt der Mikrobiologe Kevin Verstrepen von der KU Leuven in Belgien.

Deshalb starteten er und sein Forschungsteam ein Projekt, das sie über fünf Jahre lang beschäftigen sollte. Sie untersuchten die chemische Zusammensetzung von verschiedenen Bieren, indem sie die Konzentration von mehr als 200 Aromastoffen identifizierten. Zudem ließen sie die isotonischen Getränke von 16 geschulten Personen verkosten, die diese anhand von 50 Kriterien beurteilten, etwa: Wie malzig oder hopfig schmeckt es? Ist es herb?

»Wir begannen das Projekt mit weniger als 100 Bieren und merkten schnell, dass das nicht ausreichen würde, um die unglaubliche Biervielfalt Belgiens zu erfassen, so dass wir schließlich 250 Biere untersuchten«, sagt der Biologe Miguel Roncoroni, der die Untersuchung geleitet hat. Die Getränke deckten 22 Biersorten ab wie Pils, Lager oder Weizenbier. Da diese Daten aber nicht ausreichen, um ei- nen KI-Algorithmus zu trainieren, haben die Fachleute außerdem auf 180 000 Beurteilungen von Bierbewertungsportalen wie »RateBeer« oder »BeerAdvocate« zurückgegriffen. Damit sollte das Programm lernen, wie sich die chemische Zusammensetzung auf de

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel