Spartacus Traveler

17 August 2019

Fünfzig Jahre Stonewall: Das Jubiläum des Aufstandes der New Yorker LGBT-Community infolge einer Razzia hat diesen Sommer die Themen der CSD- und Pride-Paraden rund um den Globus dominiert. Für viele gilt das Ereignis als Geburtsstunde der modernen LGBT-Bewegung, und das Jubiläum gibt Anlass, über Erreichtes und Unerreichtes zu reflektieren. Heute sind Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transgender und Queers sichtbarer denn je. Auch im Urlaub. Viele Städte, Länder und Regionen setzen gezielt auf LGBT-Tourismus in dem Wissen, dass ein selbstverständlicher Umgang mit uns auch ein Zeichen für alle anderen setzt. Nämlich, dass jeder – und auch wirklich jeder – willkommen ist und die schönsten Tage des Jahres bei ihnen verbringen kann. Kolumbien ist nur eines von vielen Beispielen, in dem sich ein Land nach Einführung der Ehe für alle nun auch mit dem Thema LGBT-Tourismus auseinandersetzt und zunächst einmal Aufklärungsarbeit für kleinere Regionen, Hotelbesitzer und andere Unternehmen der Tourismusbranche leistet. Mit der Hauptstadt Bogotá, immergrünen Regenwäldern und von Palmen umsäumten Karibikstränden erfreut sich Kolumbien bei Touristen immer größerer Beliebtheit. Zu den absoluten Highlights gehört ein Besuch der alten Hafenstadt Cartagena, die mit ihren bunten Häusern, den Kirchen und Klöstern zu den schönsten südamerikanischen Städten im Kolonialstil zählt. Schwulen Tourismus gab es aber auch bereits lange Zeit vor Stonewall. Oftmals befanden sich die Orte dabei auf Inseln, etwa auf Sizilien, Bali oder Sylt. Die New Yorker Szene fuhr und fährt auf eine vor Long Island gelegene Sandinsel namens Fire Island. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts suchten Homosexuelle hier Ablenkung und die Freizügigkeit, die sie sich im nahe gelegenen New York nicht erlauben konnten. Höhepunkt des hedonistischen Treibens waren dann die 1970er- und 1980er-Jahre. Heute sind Cherry Grove und The Pines eine Art schwules Sommercamp für Großstädter – und für New-York-Touristen eine gute Gelegenheit, der Sommerhitze für ein paar Tage zu entgehen.