Zwischen Himmel und Ääd

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BONN UND AHRTAL

Genussreise Bonn, Umland und Ahrtal

Die schöne Lage am Rhein und das nahe Siebengebirge machen Bonn zu einem beliebten Ausflugsziel. Ira Schneider hat sich nicht nur in der einstigen Bundeshauptstadt umgesehen, sondern ist auch flussaufwärts bis ins benachbarte Ahrtal gereist. Über zwei Jahre nach der verheerenden Flutkatastrophe blicken Weingüter und gastronomische Betriebe dort wieder optimistischer in die Zukunft.

Überschaubar und herzlich, diese beiden Eigenschaften zeichnen Bonn aus und machen die Stadt zu einem attraktiven Reiseziel. Die Bundeskunsthalle mit ihren drei spitzen Türmchen gehört zu den besucherstärksten Museen Deutschlands.
Fotos: Ira Schneider, iStock– Symeonidis Dimitri CJ_Romas, Michael Sondermann Bundesstadt Bonn, AdobeStock Stihl024

Spöttische Zungen bezeichneten Bonn zu Regierungszeiten gerne als »Bundesdorf« und »Provinznest«. Und erst recht schauten viele auf die zukünftigen Geschicke der Stadt, als Regierung und Parlament nach Berlin zogen. Nach dem Hauptstadtbeschluss 1991 herrschte Skepsis, ob Bonn weiterhin attraktiv bleiben würde. Mit dem Berlin/Bonn-Gesetz und einer Ausgleichsvereinbarung konnte die Stadt jedoch Infrastrukturen zur Ansiedlung internationaler Organisationen schaffen und so ihre Stellung als UN-Stadt mit globalen Zukunftsthemen weiter ausbauen.

Mit ihren rund 33.000 Studierenden trägt die altehrwürdige Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, mitten im Zentrum gelegen, viel zum lebendigen Treiben in der Stadt bei. Ob im Biergarten am Alten Zoll, malerisch am beeindruckend breiten Rhein gelegen, oder auf der Hofgartenwiese, die direkt an das Hauptgebäude der Uni, das Kurfürstliche Schloss, angrenzt: Schnell kommen Einheimische, Studierende und Gäste miteinander ins Gespräch – auch dank der herzlichen und offenen Art der Bonner*innen. Die kurzen Wege, egal ob räumlich oder menschlich gesehen, lassen jedenfalls schnell das Gefühl aufkommen, in einem »Dorf mit internationalem Flair« zu leben. Vielleicht ist gerade die Mischung aus Nähe und Globalität das Erfolgsrezept der über 2 000 Jahre alten Stadt am Rhein.

Und dann ist da natürlich noch der bekannteste Sohn der Stadt: Ludwig van Beethoven erblickte 1770 in Bonn das Licht der Welt. Obwohl er schon als junger Mann seinen Wohnort nach Wien verlegte, ehrt die Stadt ihn bis heute. Das jährlich stattfindende Beethovenfest mit vielen Konzerten internationaler Orchester zeugt von der Beliebtheit des Komponisten, dessen Geburtshaus, direkt in der Bonner Innenstadt gelegen, erhalten und zugänglich ist. Auf dem Weg dorthin in die Bonngasse 22-24 liegen einige historische Gasthäuser und Kneipen, die sich auf die Rheinische Küche verstehen und deren typischen Speisen anbieten, zu denen »Himmel und äd met Flönz« (Kartoffelstampf und Apfelmus mit Blutwurst), Sauerbraten oder »