Was tun für Hahn und Huhn!

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Haltungsbedingungen

Geflügel wird in Deutschland gerne gegessen. Das magere Fleisch hat in den vergangenen Jahren deutlich an Beliebtheit gewonnen. Schön wäre, wenn sich mehr Menschen dafür interessierten, wie die Tiere aufgewachsen sind, findet Birgit Schumacher. Denn nur dann wird sich etwas an den Haltungsbedingungen ändern.

Die Gans hat es bei uns am besten. Zum einen steht sie nicht allzu oft gebraten auf dem Tisch: Traditionell wird sie nur im November als Martins- oder im Dezember als Weihnachtgans gegessen. Zum anderen ist in Deutschland bei Gänsen die Freilandhaltung weit verbreitet. Über Monate dürfen die Vögel nach draußen auf die Wiese und langsam wachsen. Denn eigentlich eignen sich die Vögel nicht für die Aufzucht im Stall.

Eigentlich. 85 Prozent des hierzulande verspeisten Gänsefleischs, so das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft, kommen nicht aus deutschen Landen, sondern vor allem aus Polen und Ungarn. Dort sehen die meisten Tiere nur selten eine grüne Weide, sondern werden im Rekordtempo von zehn bis 16 Wochen mit Kraftfutter auf ihr Schlachtgewicht gebracht. »Frühmastgans« oder »Junggänsemast« heißt das dann geschönt und dieses Fleisch ist deutlich preiswerter als ein Braten von der glücklichen Gans.

Vorgeschrieben ist die Freilandhaltung von Gänsen allerdings auch bei uns nicht. Weder für Gänse noch für Enten gebe es bundesweite gesetzliche Regelungen zur Haltung, kritisiert der Deutsche Tierschutzbund. Lediglich in Niedersachsen gelten für die Haltung von Peking- und Moschusenten Mindestanforderungen, die aber nur für Betriebe in diesem Bundesland bindend sind. Auch diese Bestimmungen, so der Tierschutzbund, seien »in vielen Aspekten verbesserungswürdig«. Hohe Besatzdichten, kein Auslauf an der frischen Luft, keine echten Bademöglichkeiten – für die Wasservögel ist ein artnatürliches Verhalten wie Schwimmen, Gründeln und die damit verbundene wichtige Gefiederpflege unter solchen Bedingungen schlichtweg nicht möglich. Stattdessen zählt auch hier die rasche Gewichtszunahme. Die Mastperiode bei Pekingenten dauert noch nicht mal zwei Monate, bei Moschusenten die auch Barbarie-Enten genannt werden – sind es wenige Wochen mehr.

Am liebsten Hähnchenfleisch

Enten und Gänse machen allerdings nur einen Bruchteil des deutschen Geflügelbestandes aus. Nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums werden in Deutschland hauptsächlich Legehennen und Masthühner gehalten mit über 15 Millionen Tieren stellen sie 0 Prozent des Geflügelbestandes. An zweiter Stelle mit rund 11,5 Millionen Tieren steht das Truthuhn, das im Handel als Pute vermarktet wird. Die Entenhaltung mit zwei Millionen Tieren belegt Platz 3, die Gänsehaltung wird als Marktnische gesehen, von anderem Geflügel wie Wachteln oder Tauben ist in der Statistik noch nicht einmal die Rede.

Wie so viele andere Nationen auf der Wel