Verliebt in Hawaii Island

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Reise

Feuriges Land mit grüner Seele

Hawaii Island Redakteurin Hanni Tjaden erlebte auf einer Rundreise die vielen Facetten des hawaiianischen Archipels
„Tal der Könige“ wird Waipi’o auch genannt. Heute ist es Hoheitsgebiet von Wildpferden, die man von oben nicht erahnen, aber unten besuchen kann
Kirchen passiert man unterwegs oft, meist in schnörkelloser und schlichter Bauart, aber inseltypisch farbenstark
Das Fruchtfleisch der Papaya schmeckt hier, frisch geerntet, besonders süß
Zuletzt gab der Kilauea Krater 2018 Lava preis. Aber auch ohne bietet der Inselsüden spannende Einblicke ins feurige Erbe
Fotos: Hanni Tjaden, stock.adobe.com (2), Susanne Kremer Photography LLC, Tor Johnson; Karte planstelle-karten.com

Selbst die Wellen auf der Windseite der Insel wirken klein zwischen den Hunderte Meter hohen Bergmassiven, die die Bucht umrahmen. Dort unten schlängelt sich ein breiter Fluss durch das Dickicht, vom Aussichtspunkt unter all dem Grün kaum zu erahnen. Ein wildromantischer Ausblick, wie er unsere Zeit zu zweit, die Flitterwochen, nicht besser krönen könnte.

Dabei lebten in diesem fruchtbaren Tal einmal Tausende Menschen, darunter der wohl verehrteste von allen: King Kamehamea I. Im Waipi’o Valley auf der Ostseite von Hawaii, auch Big Island genannt, verbrachte er seine Jugend und begann, alle Inseln zu vereinen. Das damalige Königreich mitten im Pazifik ist inzwischen ein Staat der USA. Doch gerade auf der flächenmäßig größten, aber nicht Regierungs-Insel wirkt vieles noch so ungezähmt wie dieses Tal. Sie bietet meinem Mann und mir Kontrastprogramm nach dem Besuch der durchgestylten Hauptstadt Honolulu auf O’ahu.

Wetterlaunen im Garten Eden

Im Vergleich wirkt Big Islands größte Stadt Hilo fast provinziell. Wolkenkratzer gibt es nicht, dafür haben es sich die rund 40 000 Einwohner auf vielen Hügeln gemütlich gemacht. Die hell gestrichenen Fassaden der Holzhäuser leuchten im Kontrast zu ihren üppigen Gärten. Wie in einem Urwald fühlen auch wir uns in unserem Ferienhaus, als wir am Abend frische Papaya – von der Gastgeberin zur Begrüßung bereitgestellt – naschen und plötzlich Coqui-Frösche ihr vielstimmiges Pfeifkonzer t beginnen. Unzählige müssen es sein, doch sie sind zu winzig, um sie zu erkennen. Sehen, aber nicht hören kann ich hingegen am Morgen die kleinen grünen Echsen, die neben mir über das Geländer huschen, während ich mit einem Kaffee auf der Terrasse die Morgensonne genieße.

Zugegeben, sie scheint nicht immer für uns, es schüttet teilweise sogar urplötzlich. Doch gerade das gibt der Ostseite der Insel ihr tropisches Gewand. Orchideengärten liegen unweit der Stadt, auch zum nächsten Wasserfall inmitten von geschütztem Regenwald ist es nicht weit. Folgt man der Küste auf dem breiten Highway nach Norden, trifft man auf Gemüseund Obstplantagen, der