Frühlingsgefühle auf Zypern

2 min lesen

Reise

Wo Aphrodite aus dem Meer stieg

Wer den Aphrodite-Felsen (hinten links) dreimal schwimmend umrundet, soll ewige Liebe finden, behaupten die Einheimischen jedenfalls gern
In den Bädern des Adonis (Privatbesitz, Eintritt: 9 Euro) sollen er und seine göttliche Geliebte beide auch ihre Schönheit gepflegt haben
Weiße Häuser mit Terrakotta-Dächern und üppig begrünt – Pano Lefkara ist als Bilderbuch-Dorf bekannt, aber auch für seine Stickkunst
Die Gänge des Kykkos-Klosters sind überzogen mit Mosaiken. Millionen kleiner Steinchen bilden biblische Szenerien ab
Fotos: Alamy, iStockphoto, Shutterstock, stock.adobe.com; Karte: planstelle-karten.com

Gerade in den Abendstunden, wenn die Sonne dramatisch malt und Gischt die eigenen Knöchel umspielt, fällt die Vorstellung nicht allzu schwer: Wie die „Schaumgeborene“ aus dem schimmernden Wasser stieg. Viel wilder und ungestümer muss es allerdings gewesen sein, als sich das Mittelmeer am Südosten Zyperns üblicherweise zeigt.

Viele götterreiche Legenden ranken sich um die Insel, doch Aphrodite hinterließ hier ohne Zweifel den größten Eindruck. Als Sinnbild der Romantik ziehen oft Frisch- und Langverliebte an den nach ihr benannten Strand. Aufgeteilt in winzige Kieselbuchten, umringt von Oleanderbüschen und mit kantigen Felsen im flachen Wasser, erinnert er an die wilde, pure Leidenschaft, die Aphrodite empfunden haben soll. Zugegeben, nicht nur für einen Mann – aber wohl besonders für Adonis.

Quell sinnlicher Naturerlebnisse

Auf Zypern sollen sie sich Liebesnester geschaffen haben, etwa eine Grotte, von deren zehn Meter hohen Felswänden zwei Wasserfälle stürzen und in der Lianen für die Beschwingten bereit hängen. Eine Statue des Paares markiert den Eingang zu den „Bädern des Adonis“, die am Ende eines Pfades zwischen Eukalyptusbäumen und Zypressen smaragden leuchten. Von rauschhafter Zweisamkeit scheint dieser Ort zu erzählen, doch auch für zarte Verführungen hat Zypern Platz, besonders im Frühjahr.

Dann überziehen süße Düfte die Hänge am Rande des Troodos-Gebirges. Die Mandelblüte umschmiegt die grüne Lunge im Landesinneren der griechischen Republik mit einem weiß-rosa Band. Und kaum verflüchtigt sich dieser süß duftende Mädchentraum, folgen ihm weitere Blüten von Äpfeln, Birnen und Pfirsichen.

Höher hinaus – immerhin bis fast 2000 Meter – prägen aber dann doch mediterran angepasste Eichen- und Pinienarten das Bild. Mit ein wenig Glück begegnet Wanderern sogar ein Mufflon, also ein Wildschaf, mit Sicherheit aber in den Bergdörfern wieder die Gestalt der Liebesgöttin. Beispielsweise in Form von Bildern, Büsten und kunstvollen Mosaiken.

Im Kloster Kykkos inmitten der Berge allerdings sind es dann eher Mariengestalten.