Das Antennenfernsehen als Alternative zum Kabel-TV

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Artikel-Serie Nebenkostenprivileg (Teil 3)

Während sich die beiden in Deutschland meistgenutzten TV-Übertragungswege Kabel- und Satellitenfernsehen in den letzten Jahren mit Anteilen zwischen 40 und 48 Prozent an der Gesamtzahl der TV-Haushalte nahezu beständig auf Augenhöhe bewegt haben, könnten sich die Verhältnisse nach dem 1. Juli 2024 deutlich verändern. Wie wir in den vorherigen beiden Teilen unserer Artikel-Serie berichtet haben, greift ab diesem Stichtag nämlich die Abschaffung des sogenannten Nebenkostenprivilegs, welches es Hauseigentümern bzw. Hausverwaltungen bis dato erlaubt hatte, die Kabelgebühren über die Nebenkosten abzurechnen und diese damit auf die Mieter umzulegen. Somit können alle davon Betroffenen ihren TV-Empfangsweg zukünftig frei wählen, was zu einer Abwanderungswelle vom Kabelfernsehen führen könnte. Ein Empfangsweg, der davon profitieren möchte, ist das terrestrische Antennenfernsehen DVB-T2 HD, das wir daher auf den folgenden Seiten vorstellen, bevor wir uns im letzten Teil der Serie dem TV-Empfang via Internet widmen werden.

Foto: Kadmy – stock.adobe.com

Das terrestrische Antennenfernsehen lässt sich ohne großen Aufwand einrichten, da die meisten modernen TV-Geräte einen integrierten DVB-T2 HD-Tuner besitzen und somit lediglich eine entsprechende Zimmer- oder D achantenne benötigt wird, wobei Erstere bereits für unter 10,– Euro zu haben sind.

Anschließend können je nach Region rund 40 kostenfreie öffentlich-rechtliche Sender in Full-HD-Qualität (1080p) empfangen werden. Weitere 20 private TV-Sender werden dagegen nur verschlüsselt über die Plattform Freenet TV ausgestrahlt. Um diese entschlüsseln zu können, ist es notwendig, dass der Fernseher oder Receiver über ein integriertes Irdeto-Zugangskontrollsystem verfügt, wobei passende Geräte an dem grünen Freenet TV-Logo erkennbar sind. Alternativ ist auch die Verwendung des Freenet TV CI+ Moduls möglich, sofern am Empfangsgerät eine entsprechende CI+ Schnittstelle zur Verfügung steht. Mit einem Receiver oder einem passend ausgerüsteten Fernseher kommen noch zusätzliche Internetsender via Freenet TV Connect hinzu. Die Abo-Kosten für Freenet TV betragen derzeit 7,99 Euro pro Monat oder 99,– Euro pro Jahr mit einer Guthabenkarte.

Der Vorteil dieses Empfangswegs ist neben der einfachen Einrichtung die gute Bildqualität, da die öffentlichrechtlichen und privaten HD-Sender hier in nativer Full-HD-Qualität (1080p) ausgestrahlt werden, während sie über Kabel und Satellit nur in 720p- oder 1080i-Auflösung verfügbar sind. Via HbbTV lassen sich zudem verschiedene Komfortfunktionen wie das Pausieren oder Neustarten einer Sendung nutzen. Demgegenüber steht eine im Vergleich zu anderen Verbreitungswegen geringe Senderauswahl, wobei die Anzahl und Qualität der Programme auch vom Ausbaugebiet abhängt. Zudem gibt es anders als