Die Macht der Streaming-Anbieter

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TV-Betriebssysteme

Die Zeiten, in denen Fernseher lediglich für den klassischen linearen TV-Empfang genutzt werden konnten, sind lange vorbei. Laut den von den Medienanstalten herausgegebenen Video-Trends 2023 haben 73,5 Prozent der TV-Haushalte in Deutschland und damit etwa 50,7 Millionen Personen Zugang zu einem mit dem Internet verbundenen Smart-TV, über den sie auf die Mediatheken der TV-Sender und Streamingdienste wie Netflix, Prime Video und Co. zugreifen können. Ermöglicht wird dies über ein auf dem TV-Gerät installiertes Betriebssystem wie Tizen, webOS, My Home Screen, VIDAA U, Google TV, Fire OS, Titan oder Roku TV. Anders als bei Computern, wo es mit Windows, macOS und Linux nur drei relevante Betriebssysteme gibt, ist die Auswahl bei Fernsehern somit deutlich größer. Zur Verwirrung trägt zudem die Tatsache bei, dass einige TV-Hersteller je nach TV-Modell unterschiedliche Betriebssysteme nutzen. In diesem Artikel wollen wir daher aufklären, auf welche Betriebssysteme die wichtigsten TV-Marken setzen und diese näher beleuchten.

Während einige TV-Hersteller wie Samsung (Tizen), LG (webOS) und Hisense (VIDAA U) auf eigene Betriebssysteme setzen, gehen andere Kooperationen ein, um auf ihren TV-Geräten Systeme von Drittanbietern wie Google TV oder Fire OS nutzen zu können. Dies hängt damit zusammen, dass es für Hersteller einen enormen Aufwand bedeutet, ein eigenes Betriebssystem mit dem entsprechendem Funktionsumfang inklusive Apps aufzusetzen und zu pflegen, um es ständig aktuell zu halten. Die Tatsache, dass mit Samsung, LG und Hisense drei der vier TV-Hersteller mit dem weltweit größten Marktanteil eigene Betriebssysteme nutzen, ist dabei kein Zufall, denn TV-Marken, die in zahlreichen Wohnzimmern stehen, sind für die Streaminganbieter natürlich von besonderem Interesse, so dass sie ihre Apps bereitwillig für die Smart-TV-Plattfomen dieser Hersteller entwickeln und regelmäßig aktualisieren. TV-Hersteller respektive Marken mit einem kleineren Marktanteil genießen bei Streaminganbietern dagegen eine untergeordnete Priorität und haben daher die Wahl, ein eigenes Betriebssystem zu nutzen, auf dem nur wenige Streaming-Apps verfügbar sind, oder auf die Plattform eines Drittanbieters zu setzen. Da die Nutzung von Streaming-Apps wie Netflix, Prime Video, Disney+ oder DAZN mittlerweile für die meisten TV-Besitzer eine Selbstverständlichkeit und deren Verfügbarkeit somit durchaus ein Kaufargument ist, sind TV-Hersteller wie Panasonic, Loewe, Metz oder Techni-Sat in den letzten Jahren verstärkt dazu übergegangen, bei einigen oder allen Modellen ihres TV-Lineups auf Betriebssysteme von Drittanbietern mit einer großen App-Auswahl umzusteigen. Eine spezielle Lösung hat sich Loewe für einige seiner Top-Modelle ausgedacht, indem sie diesen ein Streaming-Device wie den Fire TV Stick 4K Max oder Apple TV 4K beigelegt haben, so dass Anwender über di