Der Poker um die Fußball-Bundesliga TV-Rechte

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Bundesliga-TV-Rechte

Im Dezember sorgte die englische Premier League für einen Hammer, als sie ihren neuen TV-Rechte-Deal für die vier Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29 mit einem Gesamtwert von umgerechnet fast acht Milliarden Euro bekannt gab. Die Summe von rund 4,4 Milliarden Euro, die die Vereine der deutschen Fußball-Bundesliga für die noch bis Sommer 2025 laufende vierjährige Rechteperiode erhalten, nimmt sich im Vergleich dazu eher bescheiden aus. In diesem Jahr steht für die Deutsche Fußball-Liga (DFL) nun ebenfalls die Ausschreibung der Medienrechte für die Spielzeiten ab der Saison 2025/26 auf der Agenda, doch ein ähnlich hohes Resultat wie in England ist ausgeschlossen, vielmehr ist wohl eher mit einem Rückgang der TV-Gelder zu rechnen. Die Gründe hierfür und wie sich das Bieterrennen momentan darstellt schildern wir in folgendem Artikel, in dem wir auch einen Blick auf die anderen europäischen Top-Ligen werfen.

Foto: © Patrick Zeitler

Rekord-Deal für die Premier League

Die Premier League verkündete im Dezember 2023 die Konditionen ihres neuen TV-Vertrages, der die Spielzeiten von 2025/26 bis 2028/29 beinhaltet. Die 20 Vereine der Premier League werden in diesem Zeitraum umgerechnet rund 7,8 Milliarden Euro kassieren, was 1,95 Milliarden Euro pro Saison entspricht. Damit vergrößert die Premier League ihren finanziellen Vorsprung gegenüber den anderen europäischen Topligen weiter. Ein Fingerzeig ist auch die Tatsache, dass die Einnahmen gegenüber dem derzeit noch gültigen Vertrag, der den Clubs 1,83 Milliarden Euro pro Saison zusichert, noch einmal gesteigert werden konnten. Die TV-Rechte sicherten sich Sky Sports und TNT Sports, die zusammen fünf Live-Übertragungspakete erworben haben. TNT bekommt dabei 52 Live-Übertragungen, während Sky Sports der TV-Sender bleibt, auf dem der Großteil der Spiele laufen wird, nämlich insgesamt 215 Partien. BBC Sport erhielt wiederum die Rechte an den Highlights der Partien für das Free-TV.

Ein großes Plus ist die internationale Anziehungskraft der höchsten englischen Spielklasse. Gerade in Wachstumsmärkten wie Asien und den USA ist die Premier League die mit weitem Abstand beliebteste europäische Fußball-Liga, was ihr Einnahmen aus der Auslandsvermarktung ermöglicht, die für die Mitbewerber auf dem Kontinent nicht ansatzweise zu realisieren sind.

Andere Top-Ligen verlieren den Anschluss

Während die Premier League ihre finanzielle Vormachtstellung weiter ausbaut, verlieren die übrigen europäischen Top-Ligen allmählich den Anschluss, da sie Schwierigkeiten haben, ähnlich hochdotierte Deals mit Sendeanstalten und Streaminganbietern abzuschließen. Wie die zuletzt erzielten Rechteabschlüsse der italienischen Serie A und der spanischen La Liga zeigen, ist eine Summe von zwei Milliarden Euro pro Saison für den Rest Europas derzeit utopisch. So hatte die