Like a Pro

3 min lesen

Zum Abschluss unserer Trainingsserie zeigen wir, wie Profiteams mit „Frauenthemen“ umgehen. Und fassen zusammen, wie ihr persönliche Bestleistungen erzielen könnt.

TEXT | SOPHIE PRANGE

TEIL 1: HitzemanagementTEIL 2: EnergiestoffwechselTEIL 3: Angepasstes TrainingTEIL 4: MuskelaufbauTEIL 5: Fit durchs LebenTEIL 6: Frauen im Leistungssport
Sophie Prange, Team Visma / Lease a Bike, Getty Images / Jacky Enjoy

TEIL 6:Frauen im Leistungssport

Rutger Tijssen, Team Manager Visma | Lease a Bike Frauenteam

Welche Rolle spielen Zyklus und Hormonschwankungen für das Training im professionellen Frauenradsport? Dazu haben wir Rutger Tijssen, Team Manager bei Visma | Lease a Bike, gesprochen.

Welche Rolle spielt der Zyklus für professionelle Rennfahrerinnen?

Ein regelmäßiger Zyklus ist ein gutes Zeichen. Das ist sicherlich nicht überall so, aber in unserem Team sprechen wir sehr offen darüber, denn die Periode gehört für Frauen zum Leben dazu und sollte auch vorhanden sein. Natürlich ist das auch ein Faktor, auf den wir gelegentlich Rücksicht nehmen müssen, deswegen arbeiten wir eng mit den einzelnen Fahrerinnen und Spezialisten zusammen, um bestmöglich damit umzugehen. Auch das gehört zur ganzheitlichen Herangehensweise unseres Teams. Generell ist die Periode ein wichtiges Signal für gute Gesundheit, daher hoffe ich, dass alle Fahrerinnen sie bekommen. Fällt sie mehrere Monate aus, gehen die Alarmglocken an. Das ist ein Warnsignal, dass etwas nicht stimmt, dass die Sportlerin womöglich für ihr Trainingsvolumen zu wenig Energie aufnimmt. Deswegen achten wir sehr genau darauf und sehen es als frühzeitiges Warnzeichen [Anm. d. Red.: für die Erkrankung RED-S, vgl. auch RB 10/23].

Haben hormonelle Verhütungsmittel im Profisport Auswirkungen auf die Leistung?

Ich würde nicht sagen, dass wir bei Fahrerinnen mit hormoneller Verhütung große Effekte spüren. Fahrerinnen, die Hormonpräparate nehmen, haben vielleicht etwas mehr Kontrolle und können ihre Leistungsfähigkeit für wichtige Renntermine besser steuern, aber das ist jeder Athletin selbst überlassen und sollte sich in einem engen Rahmen von ein paar Tagen bewegen. Viel wichtiger ist die Frage: Was ist gesund? Denn ich sehe mich auch in der Verantwortung, sicherzustellen, dass die Athletinnen auch nach der sportlichen Karriere noch ein gutes Leben haben. Daher halte ich nichts davon, im großen Stil mit dem Hormonsystem „herumzuspielen“. Wir müssen uns bewusst sein, dass das langfristige Auswirkungen haben kann.

Trainieren Profi-Radsportlerinnen anders als ihre

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel