„DIE LAGE NORMALISIERT SICH ALLMÄHLICH“

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Auf der CMT in Stuttgart hatte Reisemobil International die Gelegenheit, mit Thomas Liebscher und Marcus Braun zu sprechen. Beide sind Geschäftsführer im Freistaat in Sulzemoos.

IM GESPRÄCH MIT ZWEI BRANCHENKENNERN

Branchenkenner und ein eingespieltes Team: Thomas Liebscher (45) links auf dem Foto ist Geschäftsführer sämtlicher Händlerbetriebe im Freistaat, Marcus Braun (50) ist Geschäftsführer der Hymer-Niederlassung im Freistaat und als früherer Werksangehöriger von Hymer ein echtes Urgestein der Branche.
Foto: Mathias Piontek

RMI:Der Freistaat Sulzemoos ist eines der größten Verkaufs- und Servicezentren für neue und gebrauchte Reisemobile in ganz Europa. Der Kunde wählt bei Ihnen zurzeit aus 675 Wohnmobilen und 328 Caravans sein Wunschfahrzeug – neu oder gebraucht. Damit kann der Freistaat als Zeiger für die aktuelle Situation auf dem Caravaningmarkt gelten.

Thomas Liebscher: In der Tat erhalten wir in unseren Betrieben Glück Freizeitmarkt, Caravan Zellerer, CRM-Caravan- und Reisemobilmarkt, Wohnwagencenter Hofstetter sowie in unserer Werksniederlassung Hymer Zentrum Sulzemoos einen guten Überblick darüber, was sich momentan in der Caravaning-Branche so tut. Die letzten zwei, drei Jahre hatten es echt in sich.

RMI:Sie sprechen von der Corona-Pandemie und den umweltpolitischen und politischen Veränderungen?

Thomas Liebscher: Genau. Die Pandemie, die daraus resultierenden gewaltigen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt, die allgemeine Teuerung und Probleme im Transportwesen führten zu Lieferengpässen bei Basisfahrzeugherstellern, Zulieferern und Reisemobilherstellern.

RMI:Das bedeutet, bei steigender Nachfrage aufgrund der Krisen wurde das Angebot an Neu- und Gebrauchtfahrzeugen immer knapper?

Marcus Braun: Richtig. Als zeitweise kaum noch Neufahrzeuge zu bekommen waren, stieg die Nachfrage für gebrauchte Reisemobile stark an. Dies führte, insbesondere bei Privatanbietern, zu teils astronomischen Preisen, die bei jungen Gebrauchten zeitweilig sogar über dem Neupreis lagen.

RMI:Wie hat sich der Mangel an Fahrzeugen denn konkret im Freistaat ausgewirkt?

Marcus Braun:Wir konnten immer weniger gebrauchte Freizeitfahrzeuge ankaufen. Hinzu kam ein weiteres Problem, das viele Händler trifft: Üblicherweise veräußern wir unsere Vermietflotte nach ein bis zwei Jahren. So dass wir hierdurch stets auf einen eigenen Fundus an jungen, guten und vor allem gut gewarteten Gebrauchten zurückgreifen können. Weil für die Vermietflotte aber phasenweise