NIMM’S LEICHT(ER)

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Gewichtstuning

„Gewichtstuning“ am Tourenrad

Wir alle wissen: Je leichter mein Fahrrad, desto weniger Kraft brauche ich, um damit zu fahren. Unglaubliche 4,4 Kilogramm wiegt das wohl leichteste funktionstüchtige Fahrrad der Welt, das man kaufen kann. Würden wir aber alle mit einem solchen Rad umherfahren, schnell entdeckten wir einige – sagen wir es diplomatisch – unpraktische Dinge an dem Rad. Es ist höchst empfindlich, denn es besteht fast komplett aus Carbon. Pedale und Lenker sind auf das Minimalste reduziert.

FOTO: RALF GLASER

Federelemente gibt es nicht. Das Rad ist wahrscheinlich recht unkomfortabel. Und natürlich hat es weder Spritzschützer noch einen Gepäckträger. Kurz: Im Alltag ist das Rad ziemlich untauglich. Noch dazu kostet es rund 15.000 Euro.

Geringes Gewicht gepaart mit Alltagstauglichkeit lassen sich einfacher – und vor allem günstiger – erreichen. Wir helfen Ihnen, das Gewicht Ihres Rads zu drücken. Dabei gehen wir in drei Stufen vor und geben Tipps für Anfänger im Gewichtstuning, für Fortgeschrittene und für Profis, die wirklich jedes Gramm zählen.

Anfänger

Wer sich ein neues Rad gekauft hat – womöglich eines unserer leichten Trekkingräder zwischen 12,3 und 14,6 kg aus dem aktuellen Test (siehe ab Seite 16) –, kann bereits mit einigen wenigen Modifikationen das Gewicht etwas reduzieren. Die einfachste Möglichkeit: genaue Vorbereitung vor einer Tour. Denn oft haben wir auf Alltagswegen oder Freizeittouren zu viel dabei. An einem warmen Sonnentag können Regenhose und-jacke getrost zu- hause bleiben. Fahre ich nur zwei Stunden, muss ich nicht gleich zwei große Trinkflaschen ans Rad stecken und bei einer kurzen Alltagsfahrt mit geringer Strecke brauche ich nicht das gesamte Werkzeugset und Ersatzteile wie auf einer Radreise. Kurzum: Lassen Sie alles zuhause, was Sie nicht brauchen.

An den Kontaktpunkten lässt sich Gewicht sparen – allerdings zulasten des Komforts.
Das Umrüsten von Schlauch- auf Tubelessreifen verändert das Fahrverhalten des Rads signifikant.

In den Reifen stecken oft ganz klassische Butylkautschuk-Schläuche. Die wiegen gut und gerne 200 Gramm pro Stück, manchmal sogar mehr. Moderne Schläuche aus TPU stehen dem Klassiker in puncto Zuverlässigkeit in nichts nach (siehe unser Schlauchtest in der Radfahren 4/2023) – bei weit weniger als der Hälfte des Gewichts. Im Doppelpack für Vorder- und Hinterreifen lassen sich so bereits mitunter mehr als 300 Gramm einsparen.

Ähnlich sieht es beim Reifen selbst aus: Im Vergleich zum schwersten Reifen bringt der leichteste in unserem jüngsten Test (Radfahren 11-12/2022) fast 550 Gramm weniger auf die Waage – pro Reifen wohlgemerkt. Mehr als ein ganzes Kilo lässt sich somit sparen.

Auch bei kleineren Anbauteilen sind ein paar Gramm Gewichtsersparnis drin: Brauche ich wirklich einen Flaschenhalter an m

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