Radfahren
21 June 2019
Liebe Leserinnen, liebe Leser, ja, ich gebs zu – manchmal werde ich dem Radfahren untreu. Manchmal gebe ich den Wanderschuhen den Vorzug. Nicht immer, man hat als Radfahrer ja seinen Stolz. Zum Nachdenken hat mich gebracht, dass eine moderate Bewegung – gleichmäßig, mit leicht erhöhtem Puls – bestens ist für das Herz, den Kreislauf, den inneren Gleichklang. Besser als das, was ich unter Radfahren verstehe: einen Mix aus entspanntem Rollen und sportlichem Erstürmen von Anstiegen … bei dem mein Puls schon mal in den roten Drehzahlbereich kommt. Auslöser für die Entscheidung, auch eine sanftere Sportart in mein bewegtes Leben einzubauen, war meine Frau, die mir einen Schrittzähler mit den Worten schenkte: „Die World Health Organization empfiehlt, dass man im Schnitt 10.000 Schritte am Tag zurücklegen soll. Das sind sechs bis acht Kilometer, ist gut für Körper und Geist.“ Anfangs kam der kleine Motivator am Handgelenk nur am Wochenende zum Einsatz – für unseren Walk zur Bäckerei. Die liegt nur 200 Meter entfernt – wir brauchen aber zwei Stunden hin, weil wir eine große Schleife durch unsere Stadt ziehen. Ein Vorteil im Vergleich zum Radfahren ist, dass wir uns für diesen Walk weniger aufwändig anziehen müssen. Wir nutzen übrigens dafür Kleidung aus dem Fahrrad-Fundus, kombiniert mit Laufschuhen. Man wagt sich auch bei Regen raus, weil man nicht so schnell auskühlt. Der Reiz des Walkens und Wanderns ist, dass wir uns – das geht beim Radfahren eher selten – permanent unterhalten können, gerne auch tiefergehend. Ohne Rauschen im Helm sind Vogelstimmen oder gurgelnde Bäche besser zu hören. Wir erweitern unser Radwege-Netz nun mit Pfaden und Steigen, entdecken sogar Regionen neu. Kürzlich wollten wir die berühmte Amalfi-Küste mit den Mountainbikes entdecken. Vor Ort wurde uns klar, dass dort nur Wanderer gut aufgehoben sind: Auf der Amalfitana-Hauptstraße ist die Hölle los. Um auf die weit über ihr verlaufenden, aussichtsreichen und friedlichen Treppenwege durch Zitronen- und Olivenhaine zu kommen, muss man hunderte von Stufen hinaufsteigen. Mit dem Rad eine Unmöglichkeit, mit Wanderstiefeln ein Traum. Dennoch, Radfahren ist meine Leidenschaft. Und man tritt sich hierbei nicht so leicht die Füße platt. Andere Bewegungs-Kombinationen, die Ihnen gut tun: ab Seite 12. Ihr Chefredakteur Daniel O. Fikuart
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