Radfahren
18 August 2017
Ich geb´s zu. Abstauben, Schrubben, Polieren – nicht mein Ding. Wenn ich auch im Haushalt mithelfe, bei meinen Fahrrädern bin ich doch etwas nachlässig, wie es meine Frau nachsichtig formuliert. Das liegt daran, verteidigt mich mein Freund Uli, weil dein Mann hochwertige Räder fährt. Mit guten Komponenten. In der Tat ist es aus meiner Sicht gar nicht nötig, Räder ständig zu wienern. Hochwertige Flitzer überstehen sogar Ganzjahres-Einsätze klaglos. Bestimmt auch die Riege der sechs Sorglos-Räder, die Test & Technikleiter Sebastian Böhm testete (ab S. 20). Meine Grundessenz aus seinem Artikel: je abgespeckter die Technik, desto sorgloser. Lieber geschlossene Nabengetriebe statt offener Kettenschaltung. Besser die Kombination Starrgabel mit breiten Reifen ... statt Billigfedergabel kombiniert mit schmalen Pneus, denen beim ersten Bordsteinkontakt die Puste ausgeht. Sorglos-Räder finde ich klasse, zumal sie perfekt in meine Fürs-Putzen-ist-mir-die-Zeit-zu-schade-Strategie passen. Weil mir aber meine Räder doch am Herzen liegen, höre und fühle ich (dann doch vorsorglich) immer wieder in sie hinein. Knirscht die Kette nur ansatzweise, springt das Öl-Fläschchen von selbst in die Hand. Knackt es im Lenker, ist mein Minitool im Einsatz. Und jetzt, beim Schreiben dieser Zeilen fällt mir auf, dass ich vor jeder Ausfahrt – egal ob Rennrad, Tourer oder Mountainbike – stets die Reifenflanken mit Daumen und Zeigefinger eindrücke, um den Luftdruck zu fühlen. Sicher ist sicher.
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