Belohnung hilft: zum Beispiel die wohltuende Entspannung, die sich nach der Meditation einstellt

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Begeisterung der Kinder empfindet, wenn man ihnen eine spannende Geschichte vorliest, oder die wohltuende Entspannung nach der Meditationsstunde. Aber auch extrinsische Belohnungen können recht unmittelbar und damit wirkungsvoll sein, beispielsweise die ehrwürdige Universitätsbibliothek, in die man zum Lernen geht, weil man sich dort immer wie eine zukünftige Spitzenforscherin fühlt.

Ebenfalls wichtig: Kreativität und Voraussicht walten lassen. Wer sich angewöhnen will, vegetarisch zu essen, sollte nicht auf das übliche Gemüseeinerlei zurückgreifen, sondern sich mit exotischen Ingredienzen, erfrischenden Smoothies und farbenfrohen Salaten verwöhnen. Sehr wirkungsvoll ist eine Strategie, die Milkman temptation bundling nennt und die sie selbst praktiziert: sich etwas Verlockendes (wie das neueste Audiobuch der geliebten Fantasyautorin) nur dann gönnen, während man sein Ziel verfolgt (zum Beispiel auf dem Laufband trainiert).

Auf Dauer wird Belohnung immer weniger wichtig. Eine fest etablierte Gewohnheit führt man sogar ohne unmittelbaren Lohn aus, sondern zehrt in gewisser Weise von dem guten Gefühl oder Lob aus der Vergangenheit. „Es ist, als wäre der Geist der früheren Belohnung noch lebendig“, sagt Wood. Man geht ins Fitnessstudio, auch wenn man gerade kein spannendes Hörbuch zur Verfügung hat, oder studiert, selbst wenn die großartige Bibliothek geschlossen ist.

Menschen, die Gewohnheiten bewusst einsetzen, schwören auf ihre Wirkungskraft. Dazu gehört auch die Geschäftsfrau Sophia Amoruso. Die Kalifornierin verbrachte die Teenagerjahre als trampende Nomadin, die Punkmusik machte und in Mülltonnen nach Wertvollem suchte. 2006 dann, mit nur 22 Jahren, baute sie ihren eBay-Shop für Vintageklamotten zu dem millionenschweren Unternehmen Nasty Gal aus und wurde zum gefeierten E-Commerce-Star. Das Unternehmen musste zwar später

Insolvenz anmelden, doch Amoruso ließ sich dadurch nicht ausbremsen. Im Jahr 2017 gründete sie Girlboss Media, eine Onlineplattform für „ehrgeizige Frauen, die auf ihre eigene Weise erfolgreich sein wollen“.

Wie schafft sie es, so produktiv zu sein? Disziplin? Willensstärke? Von wegen. Die heute 40-Jährige beschreibt sich als von Natur aus faule Person, die es danach dränge, auf dem Sofa liegend Eiscreme zu essen und Reality-TV zu schauen. Auf LinkedIn verrät sie das wahre Geheimnis ihrer Schaffenskraft: Sie hat sich an

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