PRIME Snowboarding Magazine
15 October 2016

Es ist ein besonderer Herbst für Snowboarden. Zur Einstimmung auf die Saison werden uns so viele hochkarätige Filme auf einmal präsentiert wie schon lange nicht mehr. Das Internet hat es für einige Snowboard-Filmproduktionen ohne Frage schwerer gemacht, ihre Vorstellungen und Ideen auf die Leinwand zu bringen, dennoch gibt es eine Menge Leute, die sich davon nicht entmutigen lassen. Und wir bekommen einen Banger nach dem anderen vorgesetzt. In unserer siebten Ausgabe haben wir unsere volle Aufmerksamkeit einer Auswahl an Filmen geschenkt, die den Stoke des Snowboardens transportieren und dabei stellvertretend für die ganze Bandbreite des Filmspektrums stehen. Travis Rice ist mit „The Fourth Phase“ auf Welttournee und präsentiert das Ergebnis seiner Arbeit aus den letzten vier Jahren. Es ist ein Film, der die Grenzen des Genres wieder einmal aufs Neue sprengt und zeigt, dass man nicht in festgefahrenen Vorstellungen feststecken muss und neue Ideen immer gut für Snowboarden sind vor dem Stillstand bewahren. Auch wenn nicht jeder, der bei diesem Film im Kino sitzt, Snowboarder ist, trägt der Film erheblich zum Verständnis für unseren Sport bei. „After Forever“ von Absinthe Films ist der letzte große Independent-Movie. Die Filmproduktion besitzt schon lange Kultstatus und bekommt für ihre Kontinuität und Ausdauer großen Respekt von der ganzen Szene entgegengebracht. Auf der Fahrerliste in diesem Jahr fehlen zwar die ganz großen Namen, was jedoch nur daran liegt, dass sie mit eigenen Projekten beschäftigt waren. Schaden tut das dem Film jedoch nicht, im Gegenteil. So bekommen jüngere und aufstrebende Pros die Möglichkeit, sich zu zeigen und zu beweisen, dass mit Absinthe auch in Zukunft zu rechnen sein wird. „Stronger“ von Union Bindings ist der Team-Movie, auf den wir gewartet haben. Das Brand bringt nun seine mittlerweile 14. Bindungs-Kollektion auf den Markt und hat die Mammut-Aufgabe bewältigt, seine besten Fahrer zu versammeln und in diesem Projekt zu vereinen. Mit der Qualität, die wir von der Pirate Movie Production – zuständig für Film und Schnitt – gewohnt sind, kann dieser Film nur zum Highlight werden. Zu guter Letzt wird uns Nicolas Müller, unzweifelhaft einer der einflussreichsten und wichtigsten Snowboarder, mit seinem eigenen Film beschenken. „Fruition“ bedeutet Verwirklichung und das hat er mit diesem Film auch tatsächlich getan. Nico hat eine eigene Sichtweise auf Snowboarden und ist lange genug dabei, dass seine Meinung auch Bedeutung hat. Betrachtet man die Karriere des Schweizers, ist es nur folgerichtig, dass er nun nach unzähligen Video-Parts seinen komplett eigenen Film bekommt. Lasst euch von den Schwarzsehern, die euch weismachen wollen, dass Snowboarden auf dem absteigenden Ast ist, nicht verunsichern. Wer so denkt, sollte sich eine andere Beschäftigung suchen, denn Snowboarden ist so lebendig wie eh und je. Vielleicht ein wenig kleiner, aber wen kümmert das? Solange wir das tun können, was wir lieben und eine pulsierende Szene haben, ist alles gut. Der Snowboard-Film ist tot, lang lebe der Snowboard-Film! Viel Spaß beim Lesen, Eure Redaktion

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