Schöner als die Polizei erlaubt

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PORSCHE-EVENT: 2. RÖHRL-KLASSIK

Die 2. Röhrl-Klassik hatte viel zu bieten: In diesem Jahr gingen 140 historische Porsche auf die Reise, die Prüfungen waren bunt wie nie, die Stopps an ausgewählten Locations bestens besucht und die Route flüssig und abwechslungsreich. Identisch war eigentlich nur eines: Walter Röhrl hatte die Startnummer 1. Doch auch hier sorgte der Weltmeister für Abwechslung.

Dieser historische Porsche erregte besonders viel Aufsehen: Prof. Dr. Jürgen Wettke ergatterte vor einigen Jahren den einzigen überlebenden Polizei-Porsche 356 aus den Beständen der Düsseldorfer Autobahnpolizei. Der 356 B von 1960 führte durch Zufall diese Porsche-Parade an, kein Zufall war die Startnummer 110.
FOTOGRAFIE LENA WILLGALIS, ARTURO RIVAS, O. V. SIMON
Viel Rummel um die Nummer 1: Walter Röhrl war an jeder Station greifbar für Fans und Zuschauer, so wie hier beim Start auf dem Marktplatz von Rothenburg.
Bunte Mischung Bei den Abend- und Mittagspausen wurde das rollende Museum zentimetergenau aufgestellt. Ordner Thomas Windisch sortierte mit bester Laune und hatte danach trotzdem blaue Schienbeine: »Einige Teams haben nicht so ganz auf meine Winkzeichen geachtet und sind mir gegen die Beine gerollt«, lachte er.
Action in Brunn bei Heiligenstadt in Oberfranken: Bis die Zeitnahme der eigentlichen Sollzeit-Prüfung startete, drehte Walter Röhrl ein paar zügige Runden mit Bürgermeister Stefan Reichold durch den abgesperrten Ort. Bevor es für den Weltmeister weiterging, erfüllte er sämtliche Autogrammwünsche.
Drei Stunden lang platzierte die Orga-Crew die Porsche; Drohnenfotos zeigten später das bunte Ensemble der Preziosen.

Die größte Begeisterung beim Start der 2. Röhrl-Klassik in der mittelalterlichen Kleinstadt Rothenburg ob der Tauber zeigte der Oberbürgermeister höchstpersönlich. Dr. Markus Naser begrüßte die 280 Fahrer und Beifahrer im historischen Kaisersaal des Rathauses mit einer klaren Botschaft: »Hier sind 140 wunderschöne Porsche in unserer wunderschönen Stadt, das passt genau zusammen. Und es nehmen Autos teil, die schon mindestens 25 Jahre auf den Straßen dieser Welt unterwegs sind. Auch das ist eine Form von Nachhaltigkeit, die durch höchste Ingenieurskunst ermöglicht wird. Sie alle sind herzlich willkommen.«

Solche Umarmungen waren in der gesamten Stadt zu spüren. Die Ortseingangstafeln wiesen schon Tage zuvor auf den Event hin, in vielen Geschäften hing das kunstvoll gestaltete Plakat der Veranstaltung, und bei der technischen Abnahme schaulustigten Fans mit dem kostenlosen Programmheft durch die Autoreihen.

So richtig los ging es am Donnerstag auf dem Marktplatz der Stadt. Die 140 zugelassenen Fahrzeuge waren nicht nur im Reglement das selbst gesetzte Limit für die zweite Ausgabe, mehr Preziosen passten einfach nicht auf den Markt und in die Gassen