FAST 40 JAHRE IST DAS MODEL SCHON IM GESCHÄF T – UND ES LÄUFT IMMER NOCH SUPER. EINE WÜRDIGUNG
Niemand ist wie sie, keine Claudia, keine Linda, auch keine Cindy. Während ihre Kolleginnen von einst heute eher als die Supermodels der Neunziger gesehen werden, ist Naomi, nun ja, immer noch Naomi Campbell (53), Star der Fashion Weeks, gefeier te Modeikone, unter wegs auf allen großen Runways dieser Welt. Und nun bekommt sie nach fast 40 Karrierejahren sogar eine eigene Ausstellung. Hat bisher auch keine Cindy, Claudia, Linda geschafft. Wie unsere Recherchen ergaben, ist „Naomi“ tatsächlich die erste Schau überhaupt, die ein bedeutendes Museum einem einzigen Fotomodell widmet. Man darf also eine One-Woman-Show der Extraklasse erwarten, wenn am 22. Juni das Londoner Victoria & Albert Museum seine Pforten öffnet. Eine Retrospektive, die zu hundert Prozent der Schönheit gewidmet ist, nämlich einer schönen Frau, die schöne Kleidung noch schöner wirken lässt (und dafür in der sogenannten Supermodel-Ära bis zu 300.000 Dollar Tagesgage kassierte). Mehr als 100 Exponate werden zu sehen sein, Fotos, ikonische Pieces von Chanel bis Vivienne Westwood und auch private Kleidung.
Lassen wir doch mal Sonnet Stanfill zu Wort kommen, Mode-Kuratorin am V&A: „Campbells außergewöhnliche Karriere überschneidet sich mit dem Besten der High Fashion. Sie ist welt weit als Supermodel, Aktivistin, Philanthropin und kreative Mitarbeiterin bekannt, was sie zu einer der produktivsten und einflussreichsten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Kultur macht.“ Okay, das klingt jetzt ein bisschen arg trocken, oder? Deshalb fügen wir unsere eigene Begründung rasch hinzu: Naomi umgab von Anfang an eine Aura des Besonderen, schon mit 15, als die angehende schlaksige Ballerina in ihrer Heimatstadt London auf der Straße entdeckt wurde (schauen Sie sich mal auf Youtube die Videos mit der ganz jungen Naomi an – hinreißend!).
Sie ist eine der großen Beautys des Planeten, keine Frage, aber fabelhaft sehen doch alle Models aus. Das allein kann es nicht sein, was Naomi Campbell für diese Ehrung prädestiniert hat. Was also gab den Ausschlag? Nun, sie durchstieß die Glasdecke für schwarze Models, war die Erste auf dem Cover der französischen „Vogue“ und des „Time“-Magazins, kämpfte für gleiche Bezahlung, arbeitete auch mit unbekannten Designern, weil es ihr weniger „aufs Geld als auf Kreativität“ ankam, wie sie sagt. Vielleicht machte sie das Rennen aber auch, weil ihr unschlagbare
