MIT KI ZU MEHR INKLUSION

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Online-Shopping für blinde Menschen, Alzheimer-Test in der Bezahl-App: Künstliche Intelligenz hebt Barrierefreiheit auf ein neues Niveau – und erleichtert Senioren sowie Menschen mit Seheinschränkungen die digitale Teilhabe. China macht es vor. ❯ von Raymond Ma

Bild: Stock-Asso / Shutterstock.com

Digitalisierung kann einen großen Beitrag zur Selbstständigkeit und Lebensqualität bis ins hohe Alter leisten. Dank Online-Shoppings und digitaler Services können ältere Menschen mit körperlichen Einschränkungen ihren Alltag heute deutlich komfortabler bewältigen. Soziale Netzwerke, E-Mails und Videotelefonie wiederum helfen ihnen, soziale Isolation zu bekämpfen.

Wenn Senioren heutzutage „offline“ sind, liegt dies oft an der Komplexität des Internets. Diesen Grund gaben 42 Prozent der 3000 Über-55-Jährigen an, die vom Cybersecurity-Unternehmen Avast im Jahr 2022 über ihr Internetverhalten befragt wurden. Initiativen für Barrierefreiheit müssen also die Komplexität radikal reduzieren. Dabei kommt es auf die Integration von einfach gehaltenen Funktionen sowie auf komplexe, zielgruppenspezifische Anwendungen an.

Intuitive Taxi-App für Senioren

Mobilität ist eine wichtige Säule der gesellschaftlichen Teilhabe. In Regionen ohne engmaschiges Verkehrsnetz sind Personen ohne Auto auf alternative Beförderungsservices wie Mitfahrgelegenheiten (Ride Hailing) angewiesen. Viele der einschlägigen Apps sind jedoch für ältere Menschen nicht gut zu bedienen.

Die chinesische Navigationsplattform Amap, eine Tochter von Alibaba Cloud, hat in Zusammenarbeit mit der China Aging Development Foundation das Ride Hailing stark vereinfacht. In 20 chinesischen Städten wurden insgesamt über 2500 Ride-Hailing-Stationen installiert – einfach zu erreichen, da sie sich in der Nähe von Wohnkomplexen oder Busstationen befinden. An den Haltestellen sind gut sichtbare QR-Codes angebracht. Benötigen Senioren einen Fahrdienst, brauchen sie nur den QR-Code mit dem Smartphone zu scannen und werden zu einer Seite geleitet, auf der sie einen blinkenden Button drücken können. Den Rest erledigt die App – ohne dass man sich umständlich durch lange Menüs klicken muss.

KI für Alzheimer-Pre-Screening

Viele Menschen scheuen den Gang zum Arzt, aus Schamgefühl oder weil sie die ersten Anzeichen der Demenz selbst nicht bemerken. In Deutschland und Europa stecken Apps zur Früherkennung von Alzheimer noch in den Kinderschuhen. In China sind sie bereits im Alltag angekommen: In der Handy-App können Senioren kognitive Tests in Sprachform machen und den klassischen Uhrentest absolvieren. Das dauert gera


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