Online-Speicher sind beliebt, sollten aber verschlüsselt werden. Das Tool Boxcryptor, das bisher diese Aufgabe übernahm, steht nicht mehr zur Verfügung.
❯ von Andreas Dumont
Nach dem Aus für Boxcryptor müssen Sie sich nach einem anderen Programm umsehen, mit dem sich Ihre Daten automatisch verschlüsseln lassen, bevor sie in einem Cloud-Speicher landen. Der Artikel stellt Ihnen drei Alternativen vor.
Mit dem Kauf hat Dropbox dem beliebten Verschlüsselungs-Tool Boxcryptor faktisch den Stecker gezogen. Das Tool aus Augsburg sorgte für eine bequeme Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei der Datenübertragung zu einem Cloud-Speicher. Nun ist Boxcryptor in Dropbox aufgegangen und für Privatkunden nicht mehr separat erhältlich. Für die bisherigen Nutzer der kostenlosen Version bedeutet dies, dass mit Ablauf der Kündigungsfrist die Konten gesperrt und 30 Tage später alle gespeicherten Daten und Schlüssel gelöscht werden. Firmenkunden sehen sich vor die Frage gestellt, ob sie die Verschlüsselung sensibler Daten einem US-Anbieter wie Dropbox anvertrauen wollen. Es ist also höchste Zeit, sich nach einer guten Alternative umzusehen.
Cryptomator – Daten speichern im Tresor
Cryptomator ist eine Open-Source-Lösung. Damit lassen sich Cloud-Speicher verschlüsseln, indem Sie darin einen Tresor erzeugen und dort die Dateien ablegen. Der Tresor und sein Inhalt erscheinen nur in Verbindung mit dem korrekten Passwort. Sobald die Tür zum Tresor wieder geschlossen wird, verschwindet der gesamte Tresor mitsamt seinem Inhalt wieder. Sie können auch gezielt einzelne Ordner verschlüsseln. Nach dem Start des Programms legen Sie zunächst einen neuen Tresor an. Dazu klicken Sie auf Tresor hinzufügen und im nächsten Fenster auf Neuen Tresor erstellen. Vergeben Sie einen passenden Namen und klicken Sie dann auf Weiter. Im nächsten Schritt erfolgt die Anbindung an den Cloud-Speicher, auf dem später die Dateien verschlüsselt gespeichert werden sollen. Wählen Sie im nächsten Fenster also aus, für welchen Cloud-Speicher Sie den Tresor erstellen wollen. Cryptomator fragt Sie nun nach einem Passwort, das möglichst sicher und lang sein sollte. Ohne dieses Passwort bleibt der Tresor geschlossen. Zur Sicherheit bietet das Tool die Option, einen Wiederherstellungsschlüssel zu erzeugen. Dieser besteht aus einer langen Reihe von englischen Wörtern und lasst sich ausdrucken oder an einen sicheren Ort kopieren. Ein Klick auf Tresor erstellen schließt die Einrichtung ab. In den Tresoroptionen können Sie etwa festlegen, dass sich der Tresor nach 30 Minuten Inaktivität automatisch verschließt.
