CLEVER HEIZEN

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Ob Öl, Gas, Fernwärme oder Strom: Die Entwicklung der Heizkosten kennt derzeit nur eine Richtung: steil nach oben. Ob eine Smarthome-Heizungsregelung dabei helfen kann, den Verbrauch zu senken, zeigt unser Test von neun einschlägigen Produkten.

von Hannes Rügheimer

Smarte Heizventilregler helfen nicht nur Energie zu sparen – sie sind meist auch komfortabel zu bedienen.
Foto: Veja/shutterstock.com / RossHelen/shutterstock.com

Zum Marketing der Anbieter von vernetzten Heizventilreglern zählen Versprechungen, „bis zu“ 30 Prozent Heizkosten einzusparen – oder sogar mehr. Vor allem wer angesichts erschreckender Heizkostenabrechnungen und in nie gekannte Höhen steigender Abschlagsforderungen ins Schwitzen gerät, sollte solchen Zahlen dennoch mit einem gehörigen Maß an Skepsis begegnen. Denn die klare Antwort auf die Frage nach dem tatsächlichen Sparpotenzial lautet: Es kommt darauf an. Was sich mit dem Einsatz vernetzter statt konventioneller Heizungssteuerung tatsächlich sparen lässt, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab.

Die größten Einsparpotenziale

Zunächst einmal gibt es bei der Beheizung einer Wohnung oder eines Hauses Eckpunkte, die sich auch durch eine smarte Steuerung nicht ändern und somit als gegeben vorausgesetzt werden müssen: Wie gut ist das Haus insgesamt gedämmt, wie modern sind Heizkessel und Pumpen, welche Art von Heizkörpern ist eingebaut, stimmt überall der Durchfluss, sind die Zu- und Ableitungen gegen unnötige Verluste isoliert? Wenn hier wesentliche Punkte im Argen liegen, können auch der cleverste Heizungsalgorithmus und die besten Ventilregler nicht mehr viel rausreißen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das eigene Nutzungsverhalten. Wer zum Beispiel beim Lüften notorisch die Heizung aufgedreht lässt, profitiert selbstverständlich davon, wenn smarte Technik dieser Verschwendung einen Riegel vorschiebt – sprich: automatisch die Heizungsventile schließt. Zu diesem Zweck haben viele smarte Thermostate bereits eine entsprechende Erkennung eingebaut. Das gern angeführte Beispiel, dass Tür/Fenster-Sensoren das Lüften erkennen und die Heizsteuerung entsprechend informieren, spielt deshalb in der Praxis oft eine untergeordnete Rolle. Ohnehin gilt im Energiesparwinter mehr denn je: Lüften sollte man nur kurz und stoßweise – nicht über längere Zeit etwa mit gekipptem Fenster. Durchaus sinnvoll ist jedoch die in einigen Systemen realisierte Cloud-Anbindung für Wetterdaten. Sie gibt nicht nur Auskunft über die erwartete Außentemperatur, sondern beispielsweise auch über Zeitpunkt, Dauer und Intensität von Sonnenschein – der in Form d

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