Alle Dateisysteme problemlos öffnen

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Windows macht sich nicht viel aus fremden Formaten: USB-Stick und Festplatten mit Dateisystemen von Linux und Mac-OS ignoriert der Windows-Explorer komplett. Mit den richtigen Tools und Tricks jedoch können Sie auf nahezu alle Dateisysteme zugreifen.

Beim Austausch von Datenträgern hat sich mittlerweile das Dateisystem Exfat durchgesetzt. Hersteller von SD-Karten etwa übernahmen Exfat als Quasi-Standard und liefern ihre Medien damit vorformatiert aus. Auch für Wechseldatenträger wie USB-Sticks und Speicherkarten macht Exfat den Austausch zwischen Betriebssystemen unkompliziert.

Exfat ist allerdings nicht für alle Laufwerke das geeignete Dateisystem: Auf Backup-Datenträgern und für große Partitionen sind journalierende Dateisysteme mit hoher Zuverlässigkeit die bessere Wahl. Denn bei diesen Speichermethoden gelangen alle Änderungen vor dem eigentlichen Schreiben zuerst in einen reservierten Speicherbereich, dem Journal. Erst wenn das Journal komplett ist, beginnt der Schreibvorgang. Da Exfat das nicht bietet, landen auch bei Windows-Anwender immer wieder Datenträger mit anderen Dateisystemen.

Windows aufrüsten: Zugriff auf andere Dateisysteme

Wer in Windows mit Datenträgern etwa von Linux-Systemen und Mac-OS zu tun hat oder diese Systeme parallel einsetzt, kann Windows den Umgang mit diesen fremden Dateisystemen beibringen. Dazu gibt es mehrere Wege: Gratis-Programme, die zumindest auf das sehr gebräuchliche Linux-Dateisystem Ext4 lesend zugreifen können, gibt es schon länger und sind im Kasten auf Seite 38 vorgestellt. Seit Kurzem gibt es mit der Open-Source-Software Linsk (auf Heft-DVD) eine clevere Methode, nahezu alle Dateisysteme absolut zuverlässig zu lesen und zu beschreiben. Dazu gehört natürlich Ext 4, aber auch Apfs, das Standard-Dateisystem von Mac-OS. Auch Linux-Exoten wie Btrfs, XFS, JFS werden von Linsk unterstützt. Eine kurze Erklärung, um welche Dateisysteme es sich dabei handelt, liefert ebenfalls der bereits erwähnte Kasten auf Seite 38.

Linsk: Ein universeller Ansatz für Dateisysteme

Das Kunststück, fast alle Dateisysteme unter Windows lesen zu können, gelingt aber nicht etwa durch einen besonders gründlichen, universellen Treiber für diese Formate. Linsk liefert stattdessen ein winziges virtuelles Linux-Minisystem, das unter Windows mit dem Emulator Qemu (auf Heft-DVD) in Gang gesetzt wird. Dieses Minisystem stellt die Verbindung zu den gewünschten Datenträgern her und bindet das dortige Dateisystem über den Linux-Kernel ein. Damit nun Windows als Wirtsystem auch etwas davon hat, stellt Linsk den Vollzugriff über eine interne Netz- werkfreigabe her. Auf diese Weise können alle Windows-Programme, die auf Netzwerkfreigaben zugreifen, pe

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